Proteste haben Erfolg Heathrow wird nicht ausgebaut
24.05.2010, 19:24 UhrInteressante Entwicklung in Großbritannien: Die konservativ-liberale Regierung verhindert den von Labour genehmigten Bau einer dritten Startbahn für den Londoner Flughafen Heathrow - aus Umweltschutzgründen. Zuvor waren bereits Umweltschützer und Anwohner gegen das Vorhaben Sturm gelaufen.
Blick auf das Vorfeld und das Terminal 5 des Flughafens London Heathrow.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der größte europäische Flughafen London Heathrow erhält nun doch keine dritte Startbahn. Der Rivale des Frankfurter Flughafen-Betreibers Fraport, BAA, lässt seine Pläne für neue Runways in Heathrow und auch in London Stansted fallen.
Grund dafür seien die Vorgaben der neuen Regierung, teilte das Unternehmen mit. Die konservativ-liberale Koalition von Premierminister David Cameron hat angekündigt, einen Ausbau der Flughäfen zu stoppen, weil das dem Ziel entgegenstehe, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Eigentlich sollten in diese rund 10,5 Milliarden Euro investiert werden.
BAA, das dem spanischen Baukonzern Ferrovial gehört, hat für den Ausbau von Stansted bereits 190 Millionen Pfund ausgegeben. Heathrow äußerte sich nicht dazu, wie viel Geld schon investiert wurde. Ursprünglich sollte der überlastete Airport neben der dritten Startbahn auch ein weiteres Terminal erhalten.
Genugtuung bei Greenpeace
Die gerade abgewählte Labour-Regierung hatte den Ausbau der Airports als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung Großbritanniens bezeichnet und im Januar 2009 grünes Licht für die Erweiterung gegeben.
Das Vorhaben stieß aber bei Anwohnern und Umweltschützern auf erbitterten Widerstand. "BAA erkennt endlich die Realität an und sieht, was jeder andere seit Monaten weiß", teilte Greenpeace nun mit. "Neue Startbahnen für Stansted und Heathrow waren weder wirtschaftlich noch aus Umweltschutzgründen heraus sinnvoll."
Quelle: ntv.de, rts