In China die Finger verbrannt Hedgefonds-Star greift daneben
21.06.2011, 15:01 UhrJohn Paulson wettet vor der Finanzkrise gegen den boomenden Hypothekenmarkt und verdient dadurch Milliarden. Doch derzeit läuft es für ihn offenbar nicht besonders rund.
Auch ein milliardenschwerer Star-Investor hat nicht immer den richtigen Riecher. Der in der Finanzkrise bekannt gewordene US-Hedgefonds-Manager John Paulson hat mit einem Investment in einen chinesischen Forstkonzern einen massiven Verlust eingefahren. Wie viel sein Hedgefonds Paulson & Co. genau verloren hat ist unklar - Schätzungen in US-Medien reichen von 500 bis 800 Mio. US-Dollar.
Paulson hatte ein großes Paket Aktien der auch an der Börse Toronto gelisteten Sino Forest gekauft. Eine Analysefirma hatte Sino Forest jedoch später vorgeworfen, den eigenen Waldbesitz massiv übertrieben zu haben. Seitdem sind die Aktien im freien Fall und haben rund 80 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Paulson zog die Notbremse und verkaufte seinen 14,1-Prozent-Anteil komplett, wie aus einer Börsenmitteilung vom Montag hervorgeht.
John Paulsons Hedgefonds ist 37 Mrd. Dollar schwer und gehört damit zu den größten der Welt. Einen guten Teil des Geldes hatte Paulson während der Finanzkrise angehäuft, als er das Platzen der US-Immobilienblase vorausahnte und 2007 massiv gegen den damals noch boomenden Hypothekenmarkt wettete. Das brachte ihm Ruhm an der Wall Street ein und katapultierte ihn in den Olymp der Investoren.
Hedgefonds sammeln Gelder von Investoren ein und legen sie an. Sie haben dabei den Vorteil, dass sie weit weniger scharf vom Staat reglementiert werden als Banken.
Quelle: ntv.de, dpa