Sauberer Gewinnsprung Henkel frischt Prognose auf
10.11.2010, 10:32 UhrDer Konsumgüterhersteller schmeißt den Turbo an. Nach einer starken Geschäftsentwicklung im dritten Quartal stockt der Konzern seine Ergebnisprognose noch einmal auf. Für 2010 rechnet Henkel nun mit einem Wachstum von mehr als 45 Prozent für das bereinigte Ergebnis je Aktie,
Die Geschäfte der Klebstoffsparte florieren und die Kostensenkungen greifen. Das verleiht dem Hersteller von Pritt und Persil Henkel auch im dritten Quartal Schub. Umsatz und Gewinn übertreffen die Markterwartungen deutlich, so dass Henkel die Prognose für das Gesamtjahr erneut anhebt. 2010 werde das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte, bekräftigte Firmenchef Kasper Rorsted.
Im dritten Quartal baute Henkel den Umsatz um 13,7 Prozent auf 3,96 Mrd. Euro aus. Bereinigt um Wechselkurseffekte und Zukäufe betrug das Plus 6,5 Prozent. Bei einem operativen Gewinn (Ebit) von 501 (Vorjahr: 290) Mio. Euro legte der Überschuss nach Anteilen Dritter auch dank Einsparungen wie dem Abbau von Arbeitsplätzen auf 337 (172) Mio. zu. Das bereinigte Ebit kletterte um 27 Prozent auf 517 Mio. Euro. Analysten hatten den Umsatz bei 3,8 Mrd. Euro, das Ebit bei 443 Mio. Euro und den Überschuss bei 285 Mio. Euro gesehen.
Auf gutem Weg zu 2012
Seine bereits im zweiten Quartal nach oben geschraubte Prognose hob der Konzern erneut an. Henkel will das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) 2010 nun um "mehr als 45 Prozent" steigern. Bislang war ein Plus von "mehr als 25 Prozent" angekündigt worden. Die bereinigte Ebit-Marge solle auf "deutlich über 12,0 Prozent" gesteigert werden. 2010 sei damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Erreichen der Finanzziele 2012. Dann will der Henkel-Konzern, der in der Vergangenheit weniger profitabel als seine Wettbewerber gearbeitet hatte, eine bereinigte Umsatzrendite von 14 Prozent erreichen.
Alle drei Unternehmensbereiche - Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika sowie Klebstoffe - konnten im dritten Quartal Umsatz und operativen Gewinn steigern. Rasant fiel dabei das Wachstum in der besonders konjunkturabhängigen Industrie- und Klebstoffsparte aus, in der der Umsatz auf 1,9 (1,6) Mrd. Euro und das Ebit auf 268 (89) Mio. Euro kletterte. Sie profitierte vom Aufschwung in Abnehmerindustrien wie der Auto- und Elektronikbranche.
Auch Konkurrent Beiersdorf hat in seiner Klebstoffsparte Tesa kräftig zugelegt, im Gesamtkonzern stieg der Umsatz organisch in den ersten neun Monaten aber nur um vier Prozent auf 4,7 Mrd. Euro. Henkel wuchs in dem Zeitraum schneller - organisch um 7,3 Prozent. Der Wettbewerber L'Oreal steigerte im dritten Quartal die Umsätze auf vergleichbarer Basis um 5,8 Prozent auf 4,85 Mrd. Euro und schnitt damit ebenfalls schlechter ab als Henkel.
Quelle: ntv.de, rts