Kräftige Zuwächse Henkel legt Latte höher
10.08.2011, 09:01 Uhr
(Foto: dpa)
Der Konsumgüterkonzern Henkel schraubt nach einem erfolgreichen Quartal seine Jahresprognose für das Umsatzwachstum leicht nach oben. Henkel erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von "etwa fünf Prozent". Zum rasanten Wachstum trägt erneut maßgeblich die Klebstoffsparte bei.
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat nach Zuwächsen im Quartal seine Erwartungen für das Umsatzwachstum 2011 leicht nach oben geschraubt. Henkel erwarte nun ein organisches Umsatzwachstum von "etwa fünf Prozent", kündigte der Konzern an.
Bislang war der Konzern von einem Wachstum "am oberen Ende" der Spanne von drei bis fünf Prozent ausgegangen. Getrieben von seiner florierenden Klebstoffsparte konnte Henkel im zweiten Quartal Umsatz sowie Gewinn steigern und dabei die Prognosen des Marktes bei den Erträgen übertreffen. Dabei halfen dem Hersteller von Pritt und Persil auch Preiserhöhungen für seine Produkte.
Rohstoffkosten getrotzt
"Trotz gestiegener Rohstoffpreise ist es uns gelungen, die Profitabilität in allen Unternehmensbereichen zu verbessern", betonte Henkel-Chef Kasper Rorsted. Das wirtschaftliche Umfeld bleibe aber "herausfordernd", unterstrich er - auch durch die zunehmende Unsicherheit an den Märkten. Der Konzern werde deshalb weiter auf "strikte Kostendisziplin" setzen.
Von April bis Juni legte der Umsatz auf 3,953 (Vorjahr: 3,89) Mrd. Euro zu. Der operative Gewinn (Ebit) kletterte auf 537 (421) Mio. Euro, bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen und einen einmaligen Ertrag aus Verkäufen lag das Ebit bei 514 (476) Mio. Euro. Der Überschuss nach Anteilen Dritter legte auf 366 (273) Mio. Euro zu. Analysten hatten mit einem Umsatz von 4,03 Mrd. Euro, einem Ebit von 482 Mio. Euro und einem Überschuss von 316 Mio. Euro gerechnet.
Seine Ertragsprognosen bekräftigte Henkel: Die bereinigte Umsatzrendite soll auf etwa 13 Prozent steigen - bei diesem Wert lag sie bereits im Quartal - und das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll um etwa zehn Prozent zulegen.
Klebstoffsparte boomt
Rasantes Wachstum konnte Henkel erneut im Klebstoffgeschäft verzeichnen. In der stark konjunkturabhängigen Sparte, die unter anderem die Auto- und Elektronikindustrie beliefert, kletterte der Umsatz um 3,9 Prozent auf 1,96 Mrd. Euro. Das betriebliche Ergebnis der Sparte stieg um 21,1 Prozent auf 269 Mio. Euro. Auch bei Kosmetikprodukten - bei denen etwa Rivale Beiersdorf unter Druck steht - konnte Henkel zulegen. Beiersdorf hatte zuletzt den Markendschungel gelichtet und unrentable Produkte aus den Regalen genommen. Henkel sowie die Wettbewerber L'Oreal und Procter & Gamble versuchen nun, dem Konkurrenten Marktanteile abzujagen.
Probleme hatten den Konsumgüterherstellern auch die im Aufschwung gestiegenen Rohstoffkosten bereitet. Henkel hatte wie auch Konkurrenten versucht, diese an die Verbraucher weiter zu reichen. Henkel sei es gelungen, die Preise anzuheben, betonte Rorsted nun.
Quelle: ntv.de, rts