Kapitel ThyssenKrupp beendet Hippe wechselt zu Roche
17.01.2011, 12:21 UhrSeinen Abgang bei ThyssenKrupp hat Alan Hippe bereits verkündet. Nun schlägt der 44-Jährige beim Pharmakonzern Roche seine Zelte auf. Hippe wird auch bei den Schweizern das Amt des Finanzvorstands übernehmen. Derweil steht sein alter Arbeitgeber ThyssenKrupp angeblich vor einem Umbau.
Der scheidende ThyssenKrupp-Finanzchef Alan Hippe wechselt in die Pharmabranche. Anfang April geht der Manager als Finanzvorstand zum Schweizer Pharmakonzern Roche. Der 44-Jährige löst dort Erich Hunziker ab, der Ende März in den Ruhestand geht.
Erst Ende vergangener Woche war bekanntgeworden, dass Hippe den Stahlkonzern auf eigenen Wunsch verlässt. Hippe war seit April 2009 Finanzchef bei ThyssenKrupp, zuvor arbeitete er sieben Jahre lang in derselben Funktion beim Autozulieferer Continental. Zunächst hatte es Spekulationen gegeben, Hippe könnte als Finanzchef zu Daimler wechseln. Der Autobauer hatte dies aber umgehend dementiert.
Bei seinem Amtsantritt bei ThyssenKrupp hatten Beobachter Hippe gute Chancen auf eine mögliche Übernahme des Chefsessels beim größten deutschen Stahlkonzern bescheinigt. Der Aufsichtsrat unter Führung von Gerhard Cromme entschied sich aber für einen externen Kandidaten, den ehemaligen Siemens-Manager Heinrich Hiesinger. Dieser soll den Vorstandsvorsitz Ende kommender Woche vom langjährigen ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz übernehmen.
Aufsichtsrat verlangt "Masterplan"
ThyssenKrupp steht damit vor einem tiefgreifenden Umbau seiner Führungsspitze. Ein Nachfolger für Hippe wurde zunächst nicht bekannt. Laut "Wirtschaftswoche" soll Hiesinger den Stahlkonzern nach seinem Amtsantritt umbauen. Danach verlange Aufsichtsratschef Cromme von ihm bis Ende Juni die Erstellung eines "Masterplans", der die strategische Neuausrichtung in einem Fünf- und in einem Zehnjahreszeitraum skizziere.
Einer der zentralen Punkte ist dabei laut Blatt die Neuordnung der Automobilzuliefersparte. Zu Hiesingers Optionen gehört demnach, dass ThyssenKrupp den Konzernbereich künftig mit einem industriellen Partner zusammen fortführt. Dabei solle er prüfen, ob zumindest die Herstellung von Kurbelwellen im Konzern verbleibt, da Automobilhersteller wie BMW oder Daimler daran interessiert seien, dass das technische Know-how als Herzstück der Antriebstechnik in Deutschland verbleibe. Am Stahlgeschäft wolle Hiesinger festhalten, die Sparte solle aber an Gewicht verlieren.
Quelle: ntv.de, dpa