Wirtschaft

Krise fordert ihren Tribut Höhere Spitzensteuersätze?

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG rechnet angesichts der Finanzkrise damit, dass Spitzenverdiener weltweit stärker zur Kasse gebeten werden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Auch wenn in den letzten sieben Jahren die Spitzensteuersätze stetig gesunken sind, ist davon auszugehen, dass spätestens jetzt der Sinkflug gestoppt ist", erklärte KPMG-Steuerexperte Ernst Gröbl. Es gebe es bereits erste Anzeichen für eine Trendwende, da einige Länder angesichts von Haushaltslöchern Spitzenverdiener stärker belasten wollen.

Unter anderem habe Irland seinen Spitzensteuersatz in diesem Jahr um fünf Prozentpunkte auf 46 Prozent erhöht. In Großbritannien sei sogar eine Anhebung um zehn Punkte ab 2010 beschlossen worden. Eine weltweite KPMG-Studie verzeichnete von 2003 bis 2009 eine durchschnittliche Kürzung der Spitzensteuersätze um 2,3 Prozentpunkte, im letzten Jahr habe der Rückgang nur noch 0,3 Punkte betragen.

Deutschland liegt laut der KPMG-Studie momentan mit einem Spitzensteuersatz von 45 Prozent im europaweiten Vergleich im "oberen Bereich", jedoch noch deutlich hinter Tabellenführer Dänemark mit 62,3 Prozent sowie Schweden mit 56,7 Prozent und den Niederlanden mit 52 Prozent. In Deutschland wird im Wahlkampf über eine Wiederbelebung der Vermögenssteuer, eine sogenannte "Reichensteuer", debattiert. Diese wird unter anderem von der SPD und dem Wirtschaftsweisen Peter Bofinger gefordert.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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