Wirtschaft

Bodenbildung bei Kali-Preisen Hoffnungen bei K+S

Norbert Steiner

Norbert Steiner

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Kasseler Salz- und Düngemittelspezialist K+S sieht ein Ende der Talfahrt bei den Preisen für Kali-Düngemittel. "Bei den Preisen ist die Bodenbildung erfolgt", sagte Vorstandschef Norbert Steiner gegenüber Reuters.

Mit Ausnahme Chinas normalisiere sich die Entwicklung. Zwar seien die Märkte weltweit mengenmäßig noch in relativ schlechter Verfassung, die Nachfrage befinde sich auf niedrigem Niveau. "Für 2009 haben wir mit 460 Dollar pro Tonne aus Indien aber eine Preisindikation, die sich zu stabilisieren scheint. Das ist die Ausgangsgröße für 2010." Die volle Normalität sei aber noch nicht wieder da.

K+S hatte in Indien jüngst wie auch andere Konkurrenten einen Kali-Liefervertrag über 460 Dollar die Tonne abgeschlossen - ein Preis, der deutlich unter den bislang angepeilten Preisspannen der großen Kali-Produzenten lag. Im vergangenen Jahr hatte Indien Kali noch für 625 Dollar die Tonne gekauft. Neben Indien, einem der weltweit größten Kali-Importeure, stehen seit Wochen vor allem die Preisverhandlungen in China im Blick. Das Reich der Mitte ist der weltgrößte Importeur von Kali und daher in der Lage, den Preisstandard zu setzen. Einen Abschluss erwartet Steiner für dieses Jahr nicht mehr.

Die Nachfrage nach Düngemitteln war im Herbst 2008 eingebrochen. Auf eine Erholung hatte K+S, Europas größter und weltweit viertgrößter Kaliproduzent, ursprünglich im zweiten Halbjahr dieses Jahres gesetzt. Diese Hoffnung musste der Konzern aber aufgeben, da sich die Landwirte trotz stabilisierter Preise für Agrarprodukte wegen der Ungewissheit über die weiter Entwicklung sowie Finanzierungsschwierigkeiten mit Käufen zurückhielten. Die Weltmarkt-Preise für Kaliumchlorid, dem umsatzstärkstem Produkt von K+S, sind seit Jahresbeginn um rund 30 Prozent gefallen. Kali ist einer der drei Hauptnährstoffe für Pflanzen neben Stickstoff und Phosphat.

Absatzverbesserung im kommenden Jahr

Seine Absatzerwartung im größten Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte für 2009 hatte K+S erst vor wenigen Wochen auf etwa vier (2008: sieben) Mio. Tonnen zurückgeschraubt. Im kommenden Jahr erwartet Steiner aber eine Erholung: 2010 sei mit einem Absatz von "5,5, vielleicht sechs Mio. Tonnen oder etwas mehr" zu rechnen, gab er erstmals eine Prognose ab.

Für die Zukunft zeigte sich Steiner optimistisch. "Auf mittlere und längerfristige Sicht werden wieder die drei bis fünf Prozent Nachfragewachstum kommen und wir werden dafür Sorge tragen müssen, dass wir das entsprechende Mengenangebot machen können." Dafür müsse sich K+S auch neue Kapazitäten erschließen, da das Unternehmen in seinen sechs Bergwerken bereits seit Jahren an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Steiner bekräftigte das Interesse an der stillgelegten thüringischen Kaligrube Roßleben: "Ich bin optimistisch, dass sich da 2009 noch etwas ergibt." Auch im Ausland halte der Konzern weiter Ausschau.

Kapitalerhöhung möglich

Im Geschäftsbereich Salz will sich K+S zunächst auf die Integration der milliardenschweren Übernahme von Morton Salt konzentrieren. Mit dem Zukauf steigt K+S zum weltgrößten Salzhersteller auf, zugleich erhöhen sich aber die Finanzschulden deutlich. Zuletzt hatten Spekulationen über Kapitalmaßnahmen die K+S-Aktie belastet. Analysten hatten dies als Möglichkeit erachtet, sollte sich die Ergebnissituation bei K+S nicht verbessern.

"Wir haben an verschiedenen Stellen gesagt, dass wir über alle Instrumente verfügen, die sich anbieten und nützlich sind in Bezug auf die Gewährleistung einer nachhaltig stabilen Bilanzsituation", sagte Steiner dazu. "Wir haben auch gesagt, dass eine Kapitalerhöhung zu diesen Instrumenten gehört und nicht ausgeschlossen wird. Man kann auch andere Dinge machen wie Forderungsverkauf." Es gebe viele Mittel, um zum Ziel zu kommen.

Quelle: ntv.de

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