Der Modehersteller Hugo Boss kann wegen der weltweit schleppenden Nachfrage sein Renditeversprechen im laufenden Jahr nicht halten. Mit den Geschäftszahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal enttäuschte Deutschlands führendes Modehaus zudem die Analystenerwartungen auf ganzer Linie.

Nach neun Monaten schrumpfte der Konzernumsatz um neun Prozent auf 1,238 Mrd. Euro, wie Hugo Boss im schwäbischen Metzingen mitteilte. Noch stärker sank der um Sondereffekte - etwa aus der Schließung von eigenen Ladengeschäften - bereinigte operative Gewinn (Ebitda), der mit 224 Mio. Euro binnen Jahresfrist um 13 Prozent nachgab. Die vom Management als zentrale Kenngröße ausgegebene bereinigte Ebitda-Marge schrumpfte daher um 0,8 Prozentpunkte auf 18,1 Prozent.

Maximal auf Vorjahresniveau

Den Anlegern hatte der vor gut einem Jahr von Dior zu Hugo Boss gewechselte Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs hingegen eine Verbesserung der Rentabilität in diesem Jahr versprochen. Davon verabschiedete sich das Management inzwischen und rechnet nun nur noch mit einer operativen Marge auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 17 Prozent. Der Umsatz werde 2009 unter dem Vorjahreswert von 1,686 Mrd. Euro liegen, bekräftigte der Vorstand seine bisherigen Erwartungen. Profitables Wachstum sei erst wieder 2010 zu erwarten, stellte der Konzern in Aussicht.

Im dritten Quartal verfehlte Hugo Boss die Erwartungen der des Finanzmarkts deutlich, da der Umsatz in den Monaten Juli bis September auf 450,4 Mio. Euro sank und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 73,4 Mio. Euro nachgab. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 511 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 103 Mio. Euro gerechnet.

Die im Nebenwerteindex MDax notierten Aktien rutschten um mehr als drei Prozent auf 24,51 Euro ab. "Der Umsatz ist noch einmal etwas schwächer ausgefallen, und die bereinigte Ebitda-Marge liegt nach neun Monaten immer noch unter der des Vorjahres", sagte Analyst Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe.