Verdi-Streikwelle an Flughäfen Hunderte Lufthansa-Flüge gestrichen
26.03.2014, 13:20 Uhr
Ein Bild mit Symbolcharakter: Passagiere brauchen in den kommenden Tagen wohl starke Nerven.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für die Lufthansa könnte es ganz dick kommen: Neben den streikbereiten Piloten stimmt Verdi die Flughafen-Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes auf Arbeitskampf ein. Am Donnerstag soll es losgehen, erste Auswirkungen sind bereits spürbar.
Der für Donnerstag angekündigte Warnstreik an mehreren deutschen Flughäfen hat weitreichende Folgen für den Flugplan der Lufthansa und damit für Tausende Passagiere. Laut Lufthansa wurden bereits fast 600 Flüge gestrichen. Auch Langstreckenflüge könnten von Verspätungen und Ausfällen betroffen sein. Die Aktie des Dax-Unternehmens geriet im Vergleich zum Gesamtmarkt unter Druck.
Die Gewerkschaft Verdi will neben Heimat-Airport der Lufthansa, Frankfurt am Main, auch die Flughäfen München, Köln-Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Hannover und Stuttgart bestreiken, um den Druck im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes zu erhöhen.
Zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen sind Mitarbeiter bei den Bodenverkehrsdiensten und Abfertigung, Gepäckförderanlagen sowie Instandhaltung und Wartung. Die betroffenen Mitarbeiter sollen ihre Arbeit während der Frühschicht bis 14.00 Uhr niederlegen.
Bahn statt Flieger
Besser sieht es vermutlich für Passagiere der Lufthansa-Tochter Germanwings aus. Die Germanwings-Flüge sowie Flüge der Lufthansa-Regionaltöchter von und nach München könnten voraussichtlich starten, teilte die Lufthansa weiter mit. Die Fluggesellschaft rief Reisende auf, sich im Internet über den Flugstatus zu informieren, bevor sie zum Flughafen fahren.
Sei ein Flug wegen des Streiks gestrichen, könnten die Reisenden alternativ die Züge der Deutschen Bahn nutzen. Dazu müsse nur am Check-in-Automaten oder im Internet der Flugschein gegen eine Bahnfahrkarte getauscht werden, so das Unternehmen.
Lufthansa-Kurs "gedeckelt"
Die Lufthansa-Aktie notierte leicht im Plus und pendelte um den 19-Euro-Kurs. Allerdings bleib das Papier weit hinter dem Marktdurchschnitt zurück. Der Dax kletterte mehr als ein Prozent. Seit Wochenbeginn werde der Kurs der Anteilsscheine "gedeckelt", sagte ein Händler. "Ein einziger Streiktag an den deutschen Flughäfen dürfte die Lufthansa-Aktie nicht stärker belasten. Aber ein Streik aller Piloten über mehrere Tage tut dem Unternehmen schon weh", so der Händler.
Die Pilotengewerkschaft "Vereinigung Cockpit" ist nach der Urabstimmung von rund 5400 Lufthansa-Piloten streikbereit. Sie hat aber noch keinen konkreten Termin benannt. Der Ausstand soll jeweils 48 Stunden vorher bekanntgegeben werden, damit die Passagiere umplanen können.
Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts/dpa/AFP