Wirtschaft

Pakistan macht keine Hausaufgaben IWF hält Geld zurück

Pakistan hat nicht nur mit inneren Unruhen zu kämpfen. Die Atommacht plagt auch ein riesiges Haushaltsdefizit. Der Internatiionale Währungsfonds (IWF) will nun eine Kredittranche nicht auszahlen, weil Pakistan sein angestrebtes Defizit von 4,7 Prozent klar verfehlt.

Pakistan ist auch finanzpolitisch ein großes Sorgenkind.

Pakistan ist auch finanzpolitisch ein großes Sorgenkind.

(Foto: dpa)

Pakistans hohe Staatsverschuldung könnte nach Einschätzung von Experten die Zusammenarbeit des Landes mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erschweren. Da sich die Umsetzung einer reformierten Umsatzsteuer verzögerte, könne dies das Haushaltsdefizit im Finanzjahr 2010/11 auf über sieben Prozent der Wirtschaftsleistung hochtreiben, sagten Analysten. Zusammen mit dem IWF, der das asiatische Land finanziell unterstützt, war eine Zielgröße von 4,7 Prozent vereinbart worden.

Ein steigendes Defizit widerspreche direkt dem Abkommen mit dem IWF, sagte Asad Iqbal, Chefanleger bei Faysal Asset Management. Dies könnte künftige Finanztranchen verzögern. "Wenn der IWF Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung verliert, mit diesem Defizit klarzukommen, könnte auch die Finanzierung anderer ausländischer Institutionen austrocknen." Dies würde ernsthafte Folgen für das Land haben, betonte Iqbal.

Im November 2008 hatte der IWF mit Pakistan ein Hilfspaket über elf Milliarden US-Dollar geschnürt. Die fünfte Kredittranche über 1,13 Milliarden Dollar hatte Pakistan im Mai 2010 erhalten, die sechste Tranche verzögert sich nun.

Die Steuerreform sollte ursprünglich bereits im Juli in Kraft getreten sein, wurde aber mehrmals verschoben. Auch die Umsetzung zum 1. Januar 2011 gilt als unwahrscheinlich.

Quelle: ntv.de, rts

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