Torpedierung der Dell-Übernahme Icahn zieht alle Register
02.08.2013, 03:52 Uhr
Carl Icahn kämpft mit harten Bandagen.
(Foto: REUTERS)
Michael Dell will den PC-Hersteller, der seinem Namen trägt, zurückkaufen. Aber er stößt auf massiven Widerstand. Großaktionär Icahn leitet nun juristische Schritte ein, um dies zu verhindern. Der Milliardär soll selbst Übernahmepläne verfolgen.
Im Übernahmekampf um den PC-Hersteller Dell greift Großaktionär Carl Icahn zu juristischen Mitteln. Der Milliardär reichte eine Klage bei Gericht ein, mit der er den geplanten Kauf des US-Konzerns durch den Gründer Michael Dell torpedieren will.
Der Gerichtshof von Delaware soll nach dem Willen Icahns unter anderem Änderungen verbieten, die Dell im Vorfeld der heutigen Aktionärsabstimmung vorgeschlagen hatte. Ein Dell-Sprecher wollte die Klage nicht kommentieren. Die Aktionäre sollen über die rund 24 Milliarden Dollar schwere Kaufofferte von Michael Dell entscheiden.
Ein Sondergremium des Konzerns hatte es bereits abgelehnt, wie von Dell beantragt die Abstimmungsregeln für Aktionäre zu ändern. Damit könnte er für sein Vorhaben nicht genügend Stimmen bekommen. Insider hatten berichtet, sollten die Regeln nicht geändert werden, halte Dell seinen Plan für gescheitert.
Der Firmengründer will zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake die Macht im Konzern übernehmen. Die Gruppe kritisiert, dass Enthaltungen vieler Aktionäre als Gegenstimmen gewertet werden. Dell und Silver Lake bieten Aktionären zurzeit 13,75 Dollar je Aktie an.
Dell will sein vor rund drei Jahrzehnten gegründetes Unternehmen von der Börse nehmen und in Ruhe sanieren. Dagegen hat sich aber Widerstand formiert, allen voran von Icahn, der selbst Übernahmepläne hat. Der weltweit drittgrößte PC-Hersteller kämpft angesichts des Booms bei Tablets und Smartphones mit rückläufigen Umsätzen. Die neuen Märkte werden von Apple und Samsung dominiert.
Quelle: ntv.de, rts