Drei Jahre nach dem Zusammenbruch Icesave-Kunden erhalten Geld
07.12.2011, 19:46 UhrIsland? Das war doch was. Der Inselstaat arbeit nach und nach die Finanzkrise auf. Die Landsbanki tätigt die ersten Teilzahlungen an die Kunden der Pleite gegangenen Onlinebank Icesave. Die Geschädigten sind überwiegend Briten und Niederländer.
Die isländische Landsbanki hat mit der Entschädigung der Gläubiger im Zusammenhang mit ihrer bankrotten Onlinebank Icesave begonnen. Die ersten Teilzahlungen seien von der mit der Abwicklung der Landsbanki beauftragten Kommission überwiesen worden, teilte das Geldinstitut mit.
Dabei handele es sich um 432 Milliarden isländische Kronen (2,7 Milliarden Euro) und damit knapp ein Drittel der anerkannten vorrangigen Forderungen. Zu den von der Icesave-Pleite Betroffenen zählen überwiegend Kunden aus den Niederlanden und Großbritannien.
Die Landsbanki war 2008 im Zuge des Zusammenbruchs des isländischen Bankensektors Pleite gegangen, hatte aber im September angekündigt, über ausreichend Gelder für die Rückzahlung der "vorrangigen Forderungen" zu verfügen. Zugleich bliebe ihr dann noch ein Rest von 13 Milliarden Kronen. In zwei Volksabstimmungen 2010 und 2011 hatten die Isländer sich gegen die Entschädigung der Icesave-Gläubiger mit Steuergeldern ausgesprochen. Die Aktiva der Landsbanki sind deshalb die einzigen Mittel, um die Schuldansprüche zu bedienen.
Großbritannien und die Niederlande hatten nach dem Bankrott der Bank rund 340.000 ihrer Bürger selbst mit 3,9 Milliarden Euro für den Verlust ihrer Spareinlagen in der Icesave-Bank entschädigt. Die Bankenpleite hatte das Verhältnis Islands zu Großbritannien und den Niederlanden und die EU-Beitrittsverhandlungen Islands belastet.
Quelle: ntv.de, AFP