Wirtschaft

Erwartungen nicht ganz erfüllt Ifo-Index legt leicht zu

Es geht weiter aufwärts.

Es geht weiter aufwärts.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist kurz vor der Bundestagswahl so gut wie seit einem Jahr nicht mehr. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte im September um 0,8 auf 91,3 Punkte, wie das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) zu seiner monatlichen Umfrage unter 7000 Unternehmen mitteilte.

Mit dem sechsten Anstieg in Folge erreichte das Barometer den höchsten Stand seit September 2008, als die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers die weltweite Wirtschaftskrise auslöste. Analysten hatten allerdings mit einen größeren Zuwachs auf 92,0 Zähler gerechnet.

Die Erwartungskomponente wurde zudem auf 95,7 nach 95,0 im August beziffert. Dieser Teilindex blieb damit auf dem höchsten Niveau seit Juli 2008.

Die Manager beurteilten sowohl die Lage als auch die Aussichten für das nächste halbe Jahr besser als im August. "Dabei schätzt die weitaus überwiegende Zahl der befragten Unternehmen die Lage noch immer als schlecht ein", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. "Nur bei den Erwartungen für die weitere Entwicklung in den nächsten sechs Monaten gibt es mittlerweile fast einen Gleichstand zwischen Pessimisten und Optimisten." Gemessen an der katastrophalen Entwicklung der vergangenen zwölf Monate seien dies gute Nachrichten.

Langsame Konjunkturbelebung

Das Geschäftsklima hellte sich in der Industrie, bei den Dienstleistern sowie im Groß- und Einzelhandel auf, während sich die Stimmung in der Baubranche eintrübte. Die exportabhängige Industrie rechnet wieder mit einem besseren Auslandsgeschäft. Dennoch wollen mehr Unternehmen Stellen streichen.

Experten rechnen angesichts der Ifo-Daten mit einer langsamen Konjunkturbelebung. "Die Erholung wird langwierig werden", sagte Postbank-Experte Thilo Heidrich. Auch Rückschläge sind nach den Worten von WestLB-Analyst Jörg Lüschow nicht auszuschließen: "Ich rechne zwar nicht mit einem neuen Rückfall in die Rezession, die Erholung wird aber nach dem starken dritten Quartal an Kraft verlieren."

Der Ifo-Index gilt als wichtigster Indikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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