Die drei Söhne übernehmen Ikea-Gründer zieht sich zurück
17.09.2012, 13:03 Uhr
Ingvar Kamprad lässt jetzt seine Söhne machen.
(Foto: REUTERS)
Auch wenn er offiziell nicht mehr in der operativen Leitung des Konzerns tätig war, hielt Gründer Ingvar Kamprad alle Zügel bei Ikea in der Hand. Nun aber legt der 86-Jährige sein Lebenswerk in die Hände seiner drei Söhne.
Ikea-Gründer Ingvar Kamprad hat mit 86 Jahren die Unternehmensführung an seine drei Söhne abgegeben. "Ingvar wird nicht mehr da sein, um seine Meinung zu sagen, Ratschläge zu geben und zu helfen", sagte Göran Grosskopf, Chef der Ikea-Muttergesellschaft Ingka Holding, der schwedischen Zeitung "Expressen". Zuvor wurde der Wechsel an der Ikea-Spitze demnach in einem Firmen-Newsletter mit einem Interview mit den drei Söhnen Peter, Jonas und Mathias Kamprad verkündet.
Die drei Brüder hatten in den vergangenen Jahren jeglichen Kontakt zu den Medien vermieden. Im Juni posierten sie dann gemeinsam für ein Foto der schwedischen Wirtschaftszeitung "Dagens Industri" und heizten damit Spekulationen über einen baldigen Rückzug des Firmenpatriarchen an.
Kamprad hatte Ikea 1943 in seiner südschwedischen Heimatstadt Älmhult gegründet, sein Ziel war es, auch Kunden mit kleinem Beutel Qualität zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Nach Angaben des Schweizer Magazins "Bilanz" ist er mit einem Vermögen von 30 Milliarden Euro der reichste Mensch Europas. Mitberechnet wurde dabei der Wert seiner Stiftung, die einen Großteil des Ikea-Vermögens verwaltet.
Trotz der Milliarden ist Kamprad für sein betont schlichtes Leben und seinen Geiz bekannt. Nur so könne er seine Kunden verstehen, sagte der Unternehmer stets. Auch aus seiner Dyslexie und seinem "ewigen Kampf gegen den Dämon Alkohol" machte Kamprad nie ein Geheimnis.
Doch trotz des riesigen Erfolges von Ikea ist Ingvar Kamprad nicht unumstritten. So entschuldigte er sich 1994 öffentlich dafür, als junger Mann bis 1945 nationalsozialistische Gruppierungen finanziell unterstützt zu haben. 2011 machten Medienberichte die Runde, wonach der Unternehmer über seine Stiftung Steuern hinterziehe. Er habe keine Kontrolle über die Stiftung, erklärte Kamprad dazu. Seit 1975 lebt der Milliardär in der Schweiz, die hohen Steuern in Schweden sollen ein Grund mit dafür sein.
Quelle: ntv.de, sla/AFP