Wirtschaft

Leichte Aufwärtstendenz In Griechenland keimt die Hoffnung

Die dunklen Wolken reißen wohl auf - Griechenland schöpft Hoffnung.

Die dunklen Wolken reißen wohl auf - Griechenland schöpft Hoffnung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach Jahren der Rezession keimt im krisengeplagten Griechenland wieder etwas Hoffnung. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die Wirtschaft den Boden gefunden haben könnte und nun wieder zulegt. Auf festeren Füßen steht derweil Irland.

Griechenland wittert konjunkturell wieder Morgenluft. "Die Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal und damit zum ersten Mal seit Beginn der Krise", sagte Finanzminister Yannis Stournaras in Athen. Er beruft sich dabei auf Schätzungen der Regierung. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) sieht das hoch verschuldete Land auf gutem Weg. Die jüngsten Wachstums- und Arbeitsmarktdaten seien "ermutigend" und das Reformprogramm greife, sagte EZB-Direktor Jörg Asmussen nach einem Treffen mit Griechenlands linkem Oppositionsführer Alexis Tsipras in Frankfurt.

Allerdings ist beim Blick in die offizielle Statistik noch kein Wachstumsimpuls zu entdecken: Das griechische Statistikamt weist nur den Vergleich mit dem Vorjahresquartal aus. Hier war das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni um 3,8 Prozent geschrumpft. "Die Indikatoren belegen, dass die Rezession nachlässt und sich die Wirtschaft in Richtung Erholung bewegt", sagte der Finanzminister zu Reuters.

Gute Nachrichten vom Tourismus

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie war zuletzt auf den besten Wert seit dreieinhalb Jahren geklettert, während sich die Tourismusbranche über steigende Einnahmen freut. Stournaras erwartet in diesem Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent, während die Geldgeber von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) bislang ein Minus von 4,2 Prozent veranschlagen.

Auch der Arbeitsmarkt sendet winzige Lichtblicke. Die Arbeitslosenquote sank im zweiten Quartal auf 27,1 Prozent und damit erstmals seit fast vier Jahren, wie das Statistikamt mitteilte. Damit bleibt der Wert aber dicht bei der Rekordmarke von 27,4 Prozent aus dem Frühjahr, als der höchste Stand seit Beginn der Quartalserhebung 1998 erreicht wurde. Gute Nachrichten kommen weiter vom wichtigen Tourismussektor: Die Zahl der Beschäftigten in Hotels und Restaurants stieg zum Vorquartal um elf Prozent auf 256.300.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte n-tv, dass das Land weiter Zeit brauche, bis es wieder vollen Zugang zu den Finanzmärkten habe. "Aber sie sind jetzt im Plan." Einmal mehr betonte er, dass es nach dem Ende des aktuellen Programms 2014 "noch ein Restfinanzierungsbedarf notwendig sein" könne.

Irland berappelt sich

Deutlich besser sieht es dagegen in Irland aus - das Land hat die Rezession vorerst überwunden. Zwischen April und Ende Juni sei die Wirtschaft des Landes um 0,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal gewachsen, teilte die irische Statistikbehörde vorläufig mit. Vor allem die Baubranche habe zugelegt. Auf Jahressicht schrumpfte die Wirtschaft allerdings erneut - um 1,2 Prozent.

Irland hatte im Herbst 2010 internationale Finanzhilfen in Anspruch nehmen müssen. Die Regierung vereinbarte ein 85 Milliarden Euro  umfassendes Hilfspaket mit der EU und dem Internationalem  Währungsfonds (IWF) und verpflichtete sich im Gegenzug zu umfassenden Reformen. Derzeit verhandelt das Land mit der sogenannten Troika aus EU, EZB und IWF über ein Ende der Unterstützung.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts

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