Wirtschaft

Neuer "007"-Streifen gefährdet Inder wollen Bond-Studio

Metro-Goldwyn-Mayer, das Filmstudio mit dem brüllenden Löwen, ist hochverschuldet - besitzt aber Hollywoods größte Filmsammlung. Hinter der sind mehrere Firmen und Produzenten her. Sie wollen sich MGM, das derzeit den neuen "James Bond"-Streifen dreht, aber möglichst billig einverleiben.

James Bond schießt später: Neuer "007"-Streifen verspätet sich im Hickhack um das Filmstudio MGM.

James Bond schießt später: Neuer "007"-Streifen verspätet sich im Hickhack um das Filmstudio MGM.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Vorhang auf, Vorführung ab, das Drama beginnt: Das indische Konglomerat Sahara India Pariwar erwägt, das überschuldete Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) zu kaufen und damit "Bollywood nach Hollywood"zu bringen. Die Gespräche seien in einem frühen Stadium, schrieb das "Wall Street Journal". Der aufgerufene Preis liegt momentan bei rund 2 Mrd. Dollar.

Seit Monaten ringen Größen aus dem Filmgeschäft um die Zukunft von MGM. Das Studio leidet unter einer Schuldenlast von rund 4 Mrd. Dollar. Die Gläubiger - mittlerweile größtenteils Hedgefonds - stehen kurz davor, die Macht bei dem Traditionshaus zu übernehmen. Wegen des Hickhacks verzögert sich unter anderem der nächste "James Bond".

Finanzinvestoren am Zug

Um den 23. Film über den britischen Geheimagenten 007 letztlich doch noch fertigzustellen, hat sich nach Informationen der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg die Produzentenfamilie Broccoli mit den Indern kurzgeschlossen. Ob Barbara Broccoli und ihr Stiefbruder Michael Wilson Geld beisteuern, nur beraten oder MGM künftig führen sollen, blieb offen.

MGM gehört eigentlich einer Gruppe von Finanzinvestoren und Medienunternehmen, darunter der japanische Elektronikkonzern Sony und der Kabelanbieter Comcast. Sie hatten das Filmstudio 2005 für 5 Mrd. Dollar übernommen. Wie bei solchen Geschäften üblich, bürdeten sie dem Zukauf den Großteil der Schulden auf.

Insolvenz wahrscheinlich

MGM sucht die Rettung aus der Schuldenmisere im eigenen Verkauf. Doch das Interesse aus der Branche ist verhalten. Der Medienkonzern Time Warner hatte lediglich 1,5 Mrd. Dollar geboten. Nun erwägen die Gläubiger, das Studio in die Insolvenz zu schicken, um letztlich in den Besitz des Studios zu gelangen. Dem Plan zufolge würden die Manager der Filmgesellschaft Spyglass, Gary Barber und Roger Birnbaum, das Zepter bei MGM übernehmen.

Was MGM interessant macht, ist Hollywoods größte Filmsammlung mit mehr als 4000 Titeln, darunter Klassiker wie "Rocky" oder "Manche mögen's heiß". Neue Filme produzierte MGM zuletzt nur noch wenige im Jahr.

Quelle: ntv.de, dpa

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