"Nur" 7,7 Prozent Indiens BIP wächst schwächer
30.08.2011, 10:16 Uhr
Raffinerie an der indischen Westküste.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die weltweiten ökonomischen Turbulenzen machen auch nicht vor Indien halt. Das Land verzeichnet im zweiten Quartal ein gedrosseltes Wirtschaftswachstum. Dennoch liegt dieses immer noch bei weit mehr als sieben Prozent.
Hohe Zinsen, steigende Preise und die schwächere Weltkonjunktur haben das Wachstum in Indien etwas gedrosselt. Das Bruttoinlandsprodukt legte im zweiten Quartal um 7,7 Prozent zu, teilte die Regierung in Neu Delhi mit.
Damit schwächte sich das Wachstum bereits das fünfte Quartal in Folge ab. Zu Jahresbeginn hatte die nach China und Japan drittgrößte Volkswirtschaft Asiens noch um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugelegt. Im abgelaufenen Jahr waren es sogar 8,5 Prozent.
"Auch wenn sich das Wachstum verlangsamt, bricht es nicht zusammen, wie einige befüchtet haben", sagte ein Analyst. Während die Industrie stärker als zuletzt zulegte, wuchsen die Bauausgaben nur noch schwach.
Wegen der hartnäckig hohen Inflation hatte die Zentralbank ihren Leitzins seit März 2010 elfmal angehoben, was Kredite für Unternehmen und Verbraucher verteuert und damit das Wachstum hemmt. Die Teuerungsrate liegt mit 9,22 Prozent mehr als doppelt so hoch wie von der Notenbank angestrebt. Sie dürfte deshalb Experten zufolge ihren Zins weiter nach oben schrauben.
Auch in anderen großen Schwellenländern, die 2010 die weltweite Konjunkturerholung anschoben, hat der Aufschwung zuletzt nachgelassen. Brasilien meldete im Juni den ersten Rückgang des Bruttoinlandsproduktes seit Ende 2008. Auch in China ließ das Wachstumstempo nach.
Quelle: ntv.de, rts