Wirtschaft

Strohfeuer oder Aufstieg? Indiens Wirtschaft zieht an

Die indische Wirtschaft wächst so schnell wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Beobachter atmen auf: Zusammen mit China könnte das aufstrebende Schwellenland der Weltwirtschaft wieder auf die Beine helfen.

Das starke Wachstum birgt auch Risiken: Während immer mehr Bürger Wohlstand nach westlichen Standards anstreben können, sehen sich weite Teile der Bevölkerung dem blanken Hunger ausgesetzt.

Das starke Wachstum birgt auch Risiken: Während immer mehr Bürger Wohlstand nach westlichen Standards anstreben können, sehen sich weite Teile der Bevölkerung dem blanken Hunger ausgesetzt.

(Foto: REUTERS)

Asiens drittgrößte Volkswirtschaft nach China und Japan schaffte im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2009/10 von Juli bis September ein Plus von 7,9 Prozent nach 6,1 Prozent im Vorquartal und damit deutlich mehr als erwartet. Damit ist Indien auf Kurs, im Gesamtjahr per Ende März ein Wachstum von sieben Prozent einzufahren, teilte der indische Finanzminister an.

Wachstumstreiber waren vor allem staatliche Investitionen zur Konjunkturbelebung sowie das Verarbeitende Gewerbe. Letzteres schaffte vor allem wegen der starken Nachfrage nach Autos ein Plus von 9,2 Prozent. Die in Indien wichtige Landwirtschaft schlug sich zudem besser als gedacht: der Sektor wuchs um 0,9 Prozent, obwohl Experten mit einem Rückgang gerechnet hatten.

China und Indien gelten in der weltweiten Wirtschaftskrise als Wachstumslokomotiven: China verbuchte im selben Zeitraum ein Wachstumsplus von 8,9 Prozent. Allerdings ging auch an Indien die Krise nicht spurlos vorbei: Das Plus von 6,7 Prozent im vergangenen Jahr war das niedrigste seit sechs Jahren. In den drei Jahren zuvor schaffte das Land sogar Raten von neun Prozent und darüber.

Proteste in Kalkutta

Besonders problematisch sind in Indien die steigenden Lebensmittelpreise. In weiten Teilen des Landes lebt die Bevölkerung nahe der Armutsgrenze oder darunter. Die Preise für Nahrungsmittel sind in den zwölf Monaten bis Mitte November um mehr als 15 Prozent gestiegen.

In Kalkutta kam es deswegen zum Wochenbeginn erneut zu Protesten. Oppositionsanhänger zündeten Busse an und ließen Geschäfte schließen, um einen zwölfstündigen Streik gegen die steigenden Kosten zu erzwingen.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen