Lichtblick in China Industrie erholt sich
01.11.2012, 07:20 Uhr
Produktion beim Autobauer in Shenyang.
(Foto: picture alliance / dpa)
Lichtblick für die chinesische Wirtschaft: Die Industrie der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt beendet ihre Talfahrt und erholt sich moderat. Bei den Einkaufsmanagerindizes zeigen die Pfeile leicht nach oben. An den Börsen gibt es jedoch Zweifel am Gehalt der Daten.
Die chinesische Industrie hat im Oktober auf einen moderaten Erholungskurs eingeschwenkt. Damit setzte sich die jüngste Reihe von Wirtschaftsdaten fort, die darauf hinweisen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach einer Schwächephase auf dem Weg zu einer Stabilisierung ist.
Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg auf 50,2 von 49,8 Zählern im Vormonat, wie die China Federation of Logistics and Purchasing (CFLP) mitteilte, die für die nationale Statistikbehörde die Daten erhebt. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 50,3 Punkte erwartet.
Der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC kletterte nach endgültigen Daten auf 49,5 von 47,9 Punkten. Vorläufig war ein Stand von 49,1 Zählern gemeldet worden. Indexwerte über 50 Punkte signalisieren ein Wachstum des Sektors, Werte darunter ein Schrumpfen. Der HSBC-Index tendiert dazu, schwächer als der offizielle Index zu sein. Volkswirte führen dies darauf zurück, dass der Einkaufsmanagerindex von HSBC mehr die kleineren und privaten Unternehmen in den Fokus nimmt, während sich die offizielle Umfrage mehr auf große und staatliche Firmen konzentriert.
"Talsohle erreicht"
"Insgesamt bestätigen die Daten den Aufwärtstrend, wie es bereits die Wirtschaftsdaten im September getan hatten", sagte Citigroup-Ökonom Ding Shuang. Im September hatten Export- und Produktionszahlen die Volkswirte positiv überrascht und Hoffnung auf eine Erholung geweckt. Nach Ansicht von CFLP-Analyst Zhang Liqun deuten die Einkäuferindizes an, "dass die Wirtschaft die Talsohle erreicht und sich stabilisiert hat".
Skeptischer klangen die Stimmen an den Börsen. Man nähme die Zahlen aus Peking nicht für bare Münze, sagte ein Tokioter Devisenhändler. Kurz vor einem Wechsel an der Spitze der kommunistischen Partei würde China kaum schlechte Zahlen dulden.
Der Einkaufsmanagerindex ist ein viel beachtetes Konjunkturbarometer für die gesamtwirtschaftliche Lage. Für den Index werden Manager, die für ihre Unternehmen im Einkauf tätig sind, zur aktuellen Geschäftslage ihrer Betriebe befragt. Dabei werden wichtige Kenngrößen wie Auftragslage, Produktion, Exportaufträge, Beschäftigung und Einkaufspreise erhoben.
Quelle: ntv.de, DJ/rts