Mit Hilfe aus dem Ausland Industrieaufträge stabil
07.04.2010, 12:49 Uhr"Ein Rückpralleffekt ist ausgeblieben." So lautet das Fazit des Bundeswirtschaftsministerium zum Auftragseingang der Industrie im Februar. In Jubelarien verfällt dennoch niemand, denn einzig die Bestellungen aus dem Ausland sorgen für stabile Werte.

Stabile Ordereingänge in der Industrie schüren die Hoffnung auf wieder bessere Zeiten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die steigende Nachfrage aus dem Ausland hat die deutsche Industrie im Februar vor einem Rückschlag bewahrt. Die Aufträge blieben im Vergleich zum Vormonat stabil, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Im Januar hatte es mit revidiert 5,1 (bisher: 4,3) Prozent den stärksten Zuwachs seit mehr als fünf Jahren gegeben. Analysten hatten deshalb einen Rückgang von 0,7 Prozent erwartet. "Ein Rückpralleffekt ist ausgeblieben", schrieb das Ministerium.
Dafür sorgten die Bestellungen aus dem Ausland, die um 1,8 Prozent zulegten. Die Aufträge aus dem Inland gingen dagegen um 1,9 Prozent zurück, nachdem sie zu Jahresbeginn mit 6,7 Prozent außergewöhnlich kräftig gestiegen waren. Die Daten wurden nicht durch Großaufträge verzerrt. Im Zweimonatsvergleich Januar/Februar gegenüber November/Dezember kletterten die Aufträge um 3,7 Prozent.
Konsumgüter weniger gefragt
Gefragt waren vor allem Vorleistungsgüter wie Metalle, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet und umgewandelt werden. Hier gab es im Februar ein Plus von 2,1 Prozent. Bei Investitionsgütern wie Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen schrumpften die Bestellungen dagegen um 0,6 Prozent. Die Hersteller von Konsumgütern erhielten 5,6 Prozent weniger Aufträge.
Der positive Trend wird sich dem Wirtschaftsministerium zufolge in den kommenden Monaten fortsetzen. Dafür spricht auch der Einkaufsmanagerindex: Er kletterte im März auf den höchsten Wert seit zehn Jahren, wie das Markit-Institut bei seiner Umfrage unter 500 Unternehmen ermittelte. Bis das vor der Rezession erreichte Niveau wieder in Sicht ist, dürfte es aber noch dauern. Ihren Vorjahresstand überschritten die Neuaufträge im Zweimonatsvergleich Januar/Februar zwar um 22,5 Prozent. Sie lagen damit aber noch immer ein Fünftel unter dem Niveau 2008.
Quelle: ntv.de, rts