Der Chipkonzern Infineon lässt sich nicht lange bitten und zieht seinen auf der Hauptversammlung beschlossenen Aktienrückkauf durch. Der Konzern will bis zu 300 Mio. Euro ausgeben, um eigene Aktien einzuziehen oder an Mitarbeiter weiterzureichen.

Angesichts prall gefüllter Kassen will der Chiphersteller Infineon mit Aktienrückkäufen bis zu 300 Mio. Euro an seine Anteilseigner verteilen. Mit dem bis März 2013 laufenden Rückkaufprogramm könnten auf Basis des aktuellen Kurses bis zu vier Prozent des Grundkapitals eingezogen werden.

Möglich sind nach Angaben des Chipkonzerns neben einem direkten Rückkauf eigener Aktien im Xetra-Handel auch ein Aktienerwerb mit Hilfe von Put-Optionen und der Rückkauf weiterer Teile der 2014 fälligen Wandelanleihe. Mit den bisher getätigten Rückkäufen der Wandelanleihe von 107 Mio. Euro hat Infineon die Zahl der verwässerten Aktien bereits um 1,3 Prozent reduziert.

Infineon hatte zuletzt 2,3 Mrd. Euro auf der hohen Kante. Der Halbleiterkonzern ließ sich deshalb von der Hauptversammlung ein Aktienrückkaufprogramm genehmigen und hat zudem für das zurückliegende Geschäftsjahr erstmals seit zehn Jahren eine Dividende gezahlt. Das Rückkaufprogramm sieht für die kommenden fünf Jahre den Erwerb von bis zu 10 Prozent der ausstehenden Anteilsscheine vor.

Infineon verfolgt mit dem Rückkauf zwei Ziele. Zum einen sollen Aktien eingezogen werden, um damit das Kapital des Unternehmens herabzusetzen. Zum anderen sollen mit zurückgekauften Papieren auch Mitarbeiteroptionen bedient werden.

Aktienrückkäufe wirken sich in aller Regel positiv auf den Aktienkurs eines Unternehmens aus, weil zusätzliche Nachfrage nach den Papieren eines Unternehmens stets auch deren Wert positiv beeinflusst. Darüber hinaus verteilt sich nach einer Kapitalherabsetzung der Unternehmensgewinn auf weniger Aktien, so dass für Altaktionäre mehr Dividende je Aktie übrig bleibt.