Wirtschaft

Prognose angehoben Infineon setzt auf Auto-Boom

Infineon hebt bereits nach dem Auftaktquartal seines Geschäftsjahres 2010/11 seine Prognose an. Angesichts der dicken Orderbücher rechnet der Halbleiterkonzern nun mit einem Umsatzplus von 15 Prozent, statt wie bislang mit 10 Prozent. Besonders die Autoindustrie soll wieder als Umsatztreiber fungieren.

Mit Vollgas ins neues Jahr.

Mit Vollgas ins neues Jahr.

(Foto: dapd)

Der Auto-Boom sorgt auch beim Halbleiterkonzern Infineon für rosige Aussichten. Das Unternehmen hob bereits nach dem ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2010/11 seine Prognose an. Wegen des anhaltend hohen Auftragseingangs über die gesamte Produktpalette hinweg rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatzwachstum im laufenden Jahr von um die 15 Prozent auf knapp 3,8 Mrd. Euro. Bislang war der Chiphersteller von einem Umsatzplus von zehn Prozent ausgegangen. Die operative Rendite werde in dem Ende September auslaufenden Gesamtjahr an die 20 Prozent heranreichen. Bisher hatte Infineon eine Betriebsmarge von gut 15 Prozent vorausgesagt.

Umsatzrückgang im Schlussquartal

Im abgelaufenen Quartal war der Umsatz des größten deutschen Chipproduzenten verglichen mit dem Vorquartal um zwei Prozent auf 922 Mio. Euro zurückgegangen. Der Überschuss aus fortgeführtem Geschäft - ohne die an Intel verkaufte Mobilfunksparte - ging aus Steuergründen um ein Viertel auf 149 Mio. Euro zurück. Die Zahlen liegen im Rahmen der Analystenerwartungen.

Für das laufende Quartal rechnet Infineon mit einem starken Absatz seiner Chips für die Autoindustrie. "Innerhalb der erwarteten Konzern-Umsatzentwicklung wird der Umsatz des Segments Automotive voraussichtlich merklich steigen", teilte Infineon mit. Vorstandschef Peter Bauer sieht sich durch die Entwicklung bestärkt, sein Haus auf die Märkte Automobil, Industrie und Sicherheitstechnik ausgerichtet zu haben. "Wir gehen davon aus, schneller als der Markt wachsen zu können, und erwarten ein weiteres Quartal mit Umsatzwachstum und stabil hohen Margen", erklärte er. "Dies bestätigt erneut, dass die Fokussierung auf weniger volatile und hochmargige Märkte, die von den weltweiten Trends Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit getrieben werden, die richtige Strategie für Infineon ist."

Qimonda macht weiter Kummer

Die vor zwei Jahren zusammengebrochene Speicherchiptochter Qimonda verfolgt indes Infineon immer noch und könnte erneut den Infineon-Gewinn belasten. Das Unternehmen erhob Klage gegen den Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffe. Infineon sieht sich um die Nutzungsrechte von Patenten gebracht, die Jaffe als erloschen deklariert hat. Der Insolvenzverwalter hat im vergangenen Jahr seinerseits Infineon verklagt und wirft dem Konzern Formfehler bei der Abspaltung der einstigen Tochter vor. Seiner Ansicht nach muss die Mutter daher für ein gewaltiges Loch in der Qimonda-Bilanz geradestehen.

Infineon will sich gegen die Klage mit allen juristischen Mitteln zur Wehr zu setzen. Allerdings wies das Unternehmen wegen der Rechtsstreitigkeiten nun zum Ende des ersten Quartals Rückstellungen über insgesamt 104 Mio. Euro aus. Das Ergebnis werde künftig wohl mit 80 Mio. Euro belastet, hieß es. Infineon sei offen für Vergleichsverhandlungen mit dem Insolvenzverwalter, "um den gesamten Themenkomplex einer abschließenden Lösung zuzuführen".

Quelle: ntv.de, sla/rts

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