Wirtschaft

EZB-Ratsmitglied warnt Inflation sinkt in "sehr sensible Bereiche"

Ewald Nowotny

Ewald Nowotny

(Foto: REUTERS)

In der Eurozone gibt es seit geraumer Zeit Deflationssorgen. Österreichs Zentralbankchef Nowotny erwartet für das kommende Quartal einen weiteren Rückgang der Inflation. Für ihn ist die Währungsunion derzeit die "Schwachstelle der Weltwirtschaft".

Die Teuerung in der Eurozone wird nach Einschätzung des österreichischen Zentralbankchefs Ewald Nowotny in den nächsten Monaten weiter zurückgehen. "Für das erste Quartal 2015 müssen wir mit großer Wahrscheinlichkeit mit sinkenden Inflationsraten rechnen", sagte Nowotny auf dem Zinsforum in Frankfurt am Main. Damit dürfte die Teuerung in "sehr sensible Bereiche" fallen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht an der Schwelle zu weiteren Maßnahmen gegen die seit langem schwache Konjunktur und die für ihren Geschmack viel zu niedrige Inflation. Erst in der vergangenen Woche hatte EZB-Präsident Mario Draghi die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik weit aufgemacht. Im Gespräch sind auch Staatsanleihekäufe, die in Deutschland sehr kritisch gesehen werden.

Nowotny malte zudem ein dunkles Bild von der Konjunktur in der Eurozone. Diese sei derzeit die "Schwachstelle der Weltwirtschaft". Aktuell sei eine "massive Abschwächung der Konjunktur im Euro-Raum" zu beobachten, gegen die sich die Notenbank stemmen werde, so das Mitglied des EZB-Rats. Dies solle über die Ausweitung der EZB-Bilanzsumme um eine Billion Euro geschehen.

Die EZB-Bilanzsumme soll laut Nowotny auf die Größe von Anfang 2012 wachsen. Dass die EZB dies noch nicht als festes Ziel formuliert, sondern nur eine entsprechende Absicht bekundet, liegt laut Nowotny daran, dass sie erst noch die konkreten Möglichkeiten dazu erkunden muss.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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