Durchatmen in China Inflationsdruck sinkt
11.05.2012, 07:21 UhrLeichte Entwarnung an der chinesischen Preisfront: Der Verbraucherpreisindex des Landes steigt im April um 3,4 Prozent. Im Vormonat waren es noch 3,6 Prozent. Chinas Notenbank könnte nun die Geldpolitik etwas lockern, um die Konjunktur zu unterstützen.
Der Anstieg der chinesischen Verbraucherpreise hat sich im April verlangsamt. Das könnte der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt mehr Luft verschaffen, mit einer gelockerten Geldpolitik das Wachstum anzuregen.
Der Verbraucherpreisindex des Landes stieg im April im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent, wie das Nationale Statistikbüro in Peking bekanntgab. Das entspricht genau einer Konsensprognose von Analysten. Im März lag der Anstieg noch bei 3,6 Prozent.
"Die Inflation liegt im Rahmen der Erwartungen. Der Trend ist stabil und sollte sich im Laufe des Jahres fortsetzen. Dadurch ist die Bühne theoretisch frei für eine Lockerung der Geldpolitik", sagt Alistair Thornton, Volkswirt von IHS Global Insight. "Es gibt ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass auf der geldpolitischen Seite mehr getan werden muss, um die leichte Erholung fortzusetzen".
Thornton warnt jedoch davor, dass der Abschwung der Inflation den chinesischen Behörden nicht schnell genug geschehe. Die Lebensmittelpreise bleiben weiter hoch. Daher könne Peking seine Geldpolitik nicht allzu rasch lockern.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im April im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent, im März waren es 7,5 Prozent. Wichtige Lebensmittel wie Schweinefleisch oder frisches Gemüse sind in den vergangenen Wochen aber billiger geworden, wie Daten des chinesischen Handelsministeriums zeigen.
Weitere veröffentlichte Daten zeigen, dass die Erzeugerpreise im April gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent sanken. Im März waren es noch minus 0,3 Prozent. Das deutet darauf hin, dass aufgrund fallender Rohstoffpreise der Inflationsdruck nachlässt. Volkswirte hatten mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet.
Quelle: ntv.de, DJ