Industriekosten steigen Inflationsdruck steigt auch
01.02.2011, 11:08 UhrDie Industrie in der Euro-Zone kommt immer mehr in Schwung. Gleichzeitig klettern die Einkaufspreise deutlich. Die Kosten werden direkt an die Verbraucher weitergegeben. Das schürt Inflationsängste.
Die Industrie in der Euro-Zone hat ihren Aufwärtstrend zum Jahresanfang beschleunigt, blickt aber mit Sorge auf steigende Kosten etwa durch Rohstoffe. Teurer wurden im Januar vor allem Kraftstoffe, Nahrungsmittel sowie Stahl, Kupfer und andere Metalle, wie das britische Markit-Institut zu seiner Umfrage unter rund 3000 Firmen mitteilte. "Der Rekordanstieg der Einkaufspreise nährt natürlich Inflationsängste, denn die Firmen gaben den Anstieg umgehend in Form höherer Verkaufspreise an ihre Kunden weiter", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die Verkaufspreise stiegen im gesamten Währungsgebiet so stark wie nie seit dem Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Trotz der anziehenden Kosten und Preise hat sich der Industrie-Aufschwung in der Euro-Zone nach einer leichten Delle im Herbst weiter gefestigt. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das Währungsgebiet kletterte um 0,2 auf 57,3 Punkte und erreichte den höchsten Stand seit neun Monaten.
Industrie weiter schwungvoll
"Der Industriesektor lieferte der Eurozone auch zum Jahresauftakt 2011 entscheidende Wachstums-Impulse", sagte Williamson. "Dass das Wachstum auch Jobs schafft, zeigt der stärkste Beschäftigungsaufbau seit über zehn Jahren."
Zudem belegten die Daten, dass die Industrie in Peripherie-Ländern dank der positiven Auslandsnachfrage wieder in Schwung komme - besonders in Irland und in Italien. Gebremst werde der Aufschwung jedoch nach wie vor von der lahmenden Binnennachfrage, vor allem in Spanien und Griechenland.
Zuletzt hatte es im Währungsraum zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten im Aufschwung gegeben - mit Deutschland und Frankreich als Wachstumsmotor und den meisten anderen Ländern weit dahinter.
Quelle: ntv.de, DJ