Geldentwertung im Galopp Inflationskampf in Venezuela
08.01.2010, 11:03 UhrVenezuela verzeichnet im abgelaufenen Jahr 2009 mit 25,1 Prozent erneut eine der höchsten Inflationsraten der Welt. Für die Bevölkerung des ölreichen Landes bleibt die Lage schwierig.

Schimpft auf den Kapitalismus, verdient aber kräftig daran: Präsident Hugo Chavez im September 2009 mit Lektüreempfehlung vor der Uno in New York.
(Foto: REUTERS)
Nach Angaben der venezolanischen Zentralbank, der Banco Central de Venezuela (BCV), lag die Rate aber um fast sechs Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert (2008) von 30,9 Prozent.
Dies sei ein wichtiger Schritt zur Verringerung des Inflationsdrucks auf das südamerikanische Land, hieß es. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte laut BVC 2009 um 2,9 Prozent. Das war der erste Rückgang seit 2003.
Die Exporte brachen um rund 36 Prozent ein. Venezuela ist einer der weltgrößten Erdölexporteure und finanziert aus diesen Einnahmen nahezu die Hälfte seines Staatsetats.
Venezuelas Staatschef Hugo Chavez hatte sich dem Problem der horrenden Geldentwertung bereits vor zwei Jahren angenommen. Anfang 2008 gab die Zentralbank auf Weisung des Präsidenten den sogenannten "starken Bolivar" ("Bolivar Fuerte") heraus, der sich von der Vorgängerwährung in erster Linie durch die Streichung von drei Nullen unterschied.
Die Maßnahme sollte die Preissteigerungen bekämpfen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Landeswährung stärken.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa