Wirtschaft

Chipindustrie zurück in Erfolgsspur? Intel gibt den Gradmesser

Mal schauen, wohin die Reise der US-Chipindustrie geht ...

Mal schauen, wohin die Reise der US-Chipindustrie geht ...

Intel-Chips stecken in 80 Prozent aller PC weltweit. Das Problem ist nur: Die Kunden lassen diese immer öfter links liegen, greifen stattdessen zu Tablets. Die Quartalszahlen des Branchenprimus werden daher mit Spannung erwartet - aber auch bei AMD und Texas Instruments sind Überraschungen möglich.

Amerikas Chipproduzenten können sich nach einem schwierigen Jahr langsam wieder auf eine steigende Nachfrage einstellen. Das PC-Geschäft sollte von einer sich erholenden Festplattenindustrie profitieren, die durch die verheerenden Fluten in Thailand 2011 einen erheblichen Kapazitätsengpass zu verkraften hatte.

Allerdings steht der PC-Markt auf wackligen Füßen, auch wenn es im 1. Quartal überraschend einen leichten Absatzanstieg gab, wie das Researchunternehmen Gartner feststellte. Die Kunden kaufen lieber Smartphones und Tablet-PCs. Über gute Geschäfte dürften sich deshalb jene Chiphersteller freuen, die Komponenten für populäre Geräte wie das iPhone liefern. Für die anderen wird es schwer.

Gradmesser Intel

Intel
Intel 20,79

Am 17. April legt Intel Zahlen für das Auftaktquartal vor. Der Konzern aus Santa Clara wird gerne als Gradmesser für die gesamte Branche betrachtet, da die Chips aus den Intel-Fabriken in 80 Prozent aller PC weltweit verbaut sind.

Im Chipgeschäft hat Intel zuletzt unter der schwachen PC-Nachfrage gelitten, vor allem in den gesättigten Märkten Europa und USA. Dagegen boomt das Servergeschäft, und die Nachfrage aus China hat sich zuletzt positiv auf die Erlöse ausgewirkt. Zudem setzt Intel auf dünne und leichte Laptops, sogenannte Ultrabooks, und kann auch im Geschäft mit mobilen Endgeräten langsam Fuß fassen.

Analysten rechnen im 1. Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von 0,50 US-Dollar bei einem Umsatz von 12,82 Mrd. Dollar. Im Vorjahr lag das Ergebnis je Anteilsschein bei 0,56 Dollar bzw 0,59 Dollar auf bereinigter Basis, der Umsatz erreichte 12,85 Mrd. Dollar.

Schafft AMD die Wende?

AMD
AMD 129,54

Zwei Tage nach Intel folgt der Quartalsbericht von Advanced Micro Devices (AMD). Der kalifornische Konzern hatte in der Vergangenheit massive Probleme und hofft nun auf die Wende. Richten soll es ein neuer Chef und die jüngste Akquisition von SeaMicro, einem Spezialisten für Server-Technologie.

Zuletzt musste AMD massive Einschnitte im Zusammenhang mit Globalfoundries hinnehmen - dem Unternehmen, in das die Chipproduktion von AMD ausgelagert wurde und das massive Produktionsprobleme hatte. Im März hat AMD seine Beziehung zu Globalfoundries neu geordnet, was mit einer Belastung von 703 Mio. Dollar einherging. Nun hat der Konzern aber größere Freiheiten und kann auch anderenorts produzieren lassen.

Analysten erwarten im Schnitt ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 0,09 Dollar bei Erlösen von 1,56 Mrd. Dollar. Im vergangenen Jahr verdiente AMD 0,68 Dollar je Anteilsschein bzw - bereinigt um einmalige Sondereffekte und einen Gewinn durch die Neubewertung von Globalfoundries - 0,08 Dollar. Der Umsatz betrug 1,61 Mrd. Dollar.

Kommt TI aus der Krise?

Texas Instruments, die Chips für eine riesige Bandbreite von Geräten - von Mobiltelefonen bis zu Industriemaschinen - herstellt, hat angesichts der eingetrübten Nachfrage besonders schwierige Zeiten hinter sich. Die Texaner, die am 23. April ihre Zahlen veröffentlichen, mussten ihre Ergebnis- und Umsatzprognose vergangenes Jahr drei Mal zurücknehmen.

Obwohl es im Januar hieß, dass die Talsohle durchschritten sei, wurde im März der Ausblick für das erste Quartal gesenkt. Texas Instruments setzt nun darauf, dass sich die Übernahme von National Semiconductor im vergangenen Jahr auszahlt.

Analysten rechnen mit einem Ergebnis je Aktie von 0,29 Dollar bei Erlösen von 3,06 Mrd. Dollar. Im vergangenen Jahr setzte Texas Instruments 3,39 Mrd. Dollar um, unter dem Strich blieben 0,55 Dollar je Aktie.

Quelle: ntv.de, DJ

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