Wirtschaft

Hickhack bei Deutscher Bank Investoren verweigern Entlastung

Clemens Börsig und Josef Ackermann im Gespräch: Der verpatzte Machtwechsel sorgt für Verärgerung.

Clemens Börsig und Josef Ackermann im Gespräch: Der verpatzte Machtwechsel sorgt für Verärgerung.

(Foto: dpa)

Angelsächsische Investoren wollen einer Zeitung zufolge auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank eine Entlastung des Aufsichtsrates verhindern. Das Missmanagement bei der Besetzung der Spitzenposten missfällt dem Londoner Investorenberater Hermes.

Das neue Führungsduo Jürgen Fitschen (l) und Anshu Jain (r).

Das neue Führungsduo Jürgen Fitschen (l) und Anshu Jain (r).

(Foto: dapd)

Der Deutschen Bank droht wegen des Hickhacks beim Führungswechsel eine heiße Hauptversammlung. Der britische Investorenberater Hermes will die Entlastung des Aufsichtsratschefs Clemens Börsig verhindern. "Was bei der Deutschen Bank zuletzt an Missmanagement bei der Besetzung von Spitzenposten zutage getreten ist, ist im internationalen Vergleich einmalig", sagte Hermes-Manager Hans-Christoph Hirt der "Financial Times Deutschland". In London fragten sich viele Investoren: "Was ist da eigentlich los?" Eine Nicht-Entlastung hätte zwar nur geringe formelle Folgen, aber hohen symbolischen Charakter.

Hermes vertrete zwar mit weniger als einem Prozent nur einen geringen Anteil des Kapitals, schreibt die Zeitung. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass sich weitere Investoren anschließen.

Börsig gelte neben dem bei der Hauptversammlung am 31. Mai aus dem Amt scheidenden Bankchef Josef Ackermann sowie seinen beiden Nachfolgern Anshu Jain und Jürgen Fitschen als Schlüsselfigur für den verpatzten Machtwechsel. Hermes wolle deshalb den gesamten Aufsichtsrat nicht entlasten. Der Antrag sei bei der Deutschen Bank eingereicht worden. Hermes kritisiere in der Begründung den "mangelhaften Prozess zur Regelung der Nachfolge" von Ackermann sowie Teile der Managementvergütung und die hohen Risiken aus zahlreichen juristischen Auseinandersetzungen in den USA.

Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa

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