Wirtschaft

Auf der Suche nach Öl-Kundschaft Iran nimmt Renminbi an

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad.

(Foto: Reuters)

China darf sein iranisches Öl künftig in seiner Landeswährung zahlen. Mit diesem Zugeständnis will Teheran die mehr Öl in die Volksrepublik verkaufen und so die Einbußen aus dem Embargo von EU und USA mildern.

Um die Umsatzeinbußen durch westliche Embargos auszugleichen, lässt sich die iranische Regierung einiges einfallen: Nach Discount-Preisen für asiatische Großabnehmer akzeptiert das Land nach einem Bericht der "Financial Times" bei Geschäften mit China nun auch den Renminbi als Zahlungsmittel. Dabei beruft sich die Zeitung auf industrielle Kreise in Peking und Kuwait sowie auf Banker in Dubai.

Für Peking ist es ein großer Vorteil, wenn der Iran den nicht frei handelbaren Renminbi für Geschäfte mit der Volksrepublik benutzt. Das Währungsrisiko liegt dann bei Teheran und nicht mehr bei den Chinesen, da der stark schwankende Ölpreis in US-Dollar notiert ist. Der Iran verkauft etwa 20 Prozent seines Öl an die Volksrepublik.

Der Iran, einer der größten Ölproduzenten weltweit, steht wegen seines Atomprogramms in der Kritik und wird von den USA und der EU sanktioniert. Der Westen verdächtigt den Iran, Atomwaffen anzustreben. Teheran weist das zurück. Israel sieht sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht und erwägt einen Militäreinsatz, um eine nukleare Bewaffnung des Iran zu verhindern. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad leugnet den Holocaust und hat dazu aufgerufen, Israel von der Landkarte "auszulöschen".

Bei dem Renminbi-Deal mit China soll es sich laut "FT" um ein klassisches Gegengeschäft handeln: Die eingenommenen Devisen fließen im Gegenzug für importierte chinesische Waren und Dienstleistungen zurück in die Volksrepublik. Das liegt auf der Hand, denn die chinesische Währung ist bislang nicht frei handelbar, so dass der Nutzen für Iran im internationalen Handel begrenzt wäre.

Das vereinbarte Geschäftsvolumen soll sich dem Bericht zufolge auf 20 bis 30 Mrd. Dollar pro Jahr belaufen. Die Transaktionen sollen größtenteils über Sinopec, die zweitgrößte chinesische Ölgesellschaft, und Zhuhai Zhenrong, eine weitere Handelsfirma, abgewickelt werden.

Quelle: ntv.de, jga/dpa

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