Rückkehr an den Kapitalmarkt Irland plant Langläufer
13.03.2013, 10:31 Uhr
Analysten zufolge ist Irland auf einem guten Weg, bis Ende 2013 wieder einen vollständigen Zugang zum Kapitalmarkt zu erhalten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Irland ist auf einem guten Weg, um bis zum Ende des Jahres wieder einen vollständigen Zugang zum Kapitalmarkt zu erhalten. Dieser Meinung sind nicht wenige Analysten. Dass sie nicht allzuweit hergeholt ist, beweist Dublin nun: Irland will eine zehnjägrige Staatsanleihe erausbringen - die erste seit drei Jahren.
Irland wagt sich wieder an den internationalen Kapitalmarkt. Erstmals seitdem das Land 2010 unter den Rettungsschirm der Europäischen Union geschlüpft ist, will es wieder eine langlaufende Anleihe begeben. Dies soll in einem sogenannten syndizierten Verfahren "in absehbarer Zeit" geschehen, wie das Finanzministerium mitteilte. Bei diesem Verfahren werden die Titel zunächst von einer Gruppe von Konsortialbanken übernommen, die sie dann interessierten Investoren anbieten. Bei den Titeln soll es sich um Schuldtitel mit einer Laufzeit bis 2023 handeln.
Hintergrund für die angekündigte Anleihe ist eine Einigung des verschuldeten Landes mit der Europäischen Zentralbank (EZB) im Februar. Demnach wird die Rückzahlung von Krediten aus der Zeit der Bankenrettung erleichtert. Die irische Notenbank hatte 2008/2009 die beiden Finanzinstitute Anglo Irish Bank und Irish Nationwide Building Society gestützt und war dafür mit Genehmigung der EZB in Vorleistung gegangen. Nun hätte die Regierung für diese Verbindlichkeiten in Form eines Schuldscheins jedes Jahr Zins und Tilgung zahlen müssen.
Finanzminister Michael Noonan plante deshalb von Anfang an, die Verbindlichkeiten in langlaufende Staatsanleihen umzuwandeln, bei der lediglich die Zinsen jährlich fällig sind. Nach Ansicht von Anleihe-Händler Ryan McGrath von Cantor Fitzgerald Ireland ist das Land auf einem guten Weg bis Ende des Jahres wieder einen vollständigen Zugang zum Kapitalmarkt zu erhalten.
Quelle: ntv.de, DJ