Rückfall auf dem Weg der Besserung Irlands Konjunktur bricht ein
16.12.2011, 14:26 Uhr
Die irische Inlandsnachfrage lässt zu wünschen übrig.
(Foto: picture alliance / dpa)
Irland bekommt erneut Probleme: Das in einer schweren finanziellen Krise steckende Land kämpft wieder mit einer schrumpfenden Wirtschaft. Vor allem die wegbrechenden Inlandsnachfrage belastet.
Die Wirtschaftsleistung des Euro-Problemstaates Irland ist im dritten Quartal wieder geschrumpft. Nach ermunternden Zahlen in den beiden ersten Quartalen 2011 brach das Bruttoinlandsprodukt in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 1,9 Prozent ein, teilte das zentrale irische Statistikinstitut (CSO) mit. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum steht ein Minus von 0,1 Prozent zu Buche. Vor allem die um 5,4 Prozent eingebrochene Inlandsnachfrage habe zu dem Minus beigetragen.
Irland war vor einem Jahr als erstes Euro-Land unter den europäischen Rettungsschirm geschlüpft und hatte von IWF, europäischem Rettungsfonds und EU Kreditzusagen in Höhe von 67,5 Mrd. Euro erhalten.
Einsparungen gehen weiter
Irland hatte alle Auflagen erfüllt, seine Haushalte konsolidiert und zuletzt eine deutliche Aufwärtsentwicklung gezeigt. Das Land braucht dringend Wachstum, um seine immense Staatsverschuldung von mehr als 100 Prozent des Bruttoinlandsproduktes abbauen zu können. Die Regierung in Dublin hat deshalb vor wenigen Wochen erneut drastische Einsparungen im nächsten Etat in Höhe von 2,2 Mrd. Euro angekündigt. Premierminister Enda Kenny hatte seine Landsleute ebenfalls auf weitere Einschnitte eingestimmt.
Rund die Hälfte der 2,2 Mrd. Euro sollen bei den Sozial- und Bildungsausgaben eingespart werden. Zusätzliche Einnahmen in Höhe von 1,6 Mrd. Euro erwartet die irische Regierung durch Steuererhöhungen. Dabei dürfte es eine Anhebung der Mehrwertsteuer geben. Es ist der vierte Sparhaushalt seit dem Zusammenbruch der irischen Wirtschaft im Jahr 2008.
Quelle: ntv.de, bad/dpa