Standard & Poor's senken Prognose Italiens Bonität kurz vor Ramschniveau
05.12.2014, 20:16 Uhr
Die Agentur glaubt, die italienische Wirtschaft werde langsamer wachsen, als erwartet.
(Foto: REUTERS)
Ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld, niedrige Inflation, steigende Staatsverschuldung: Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft Italien auf BBB- und damit kurz vor Spekulationsniveau. Besser läuft es in einem anderen europäischen Land.
Standard & Poor's (S&P) hat die Bonität Italiens abgestuft: Die Agentur nahm ihr langfristiges Rating auf BBB- von BBB und das Kurzfristrating auf A-3 von A-2 zurück. Der Ausblick ist stabil.
Die anhaltend niedrige Inflation und ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld belasten die wirtschaftlichen Aussichten Italiens, begründen die Analysten den Schritt. Ihre Prognose für das durchschnittliche Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in den Jahren 2014 bis 2017 haben sie deshalb auf real 0,5 Prozent und nominal 1,2 Prozent gesenkt, von zuvor 1,0 bzw 1,9 Prozent.
Irische "Bad Bank" zahlt fleißig zurück
Angesichts der schwachen Wirtschaftsaussichten werde die Staatsverschuldung Ende 2017 vermutlich bei rund 2,256 Billionen Euro liegen und damit gut 80 Milliarden Euro höher als noch im Juni erwartet, schätzen die S&P-Analysten.
Für Irland hat S&P die Bonität um jeweils eine Stufe angehoben. Die Ratingagentur begründete dies damit, dass sie auch ihre Prognose für das durchschnittliche Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in den Jahren 2014 bis 2016 um 1 Prozentpunkt auf 3,7 Prozent erhöht habe.
Zudem habe Irlands "Bad Bank" zur Rettung des Bankensystems - die National Asset Management Agency (NAMA)- von dem sich erholenden Immobilienmarkt profitiert und inzwischen rund die Hälfte ihrer ursprünglich staatlich garantierten Senior-Bonds zurückgezahlt. S&P hob das langfristige Kreditrating für das Land darum auf A von A- und das Kurzfristrating auf A-1 von A-2 an. Der Ausblick für die Bonitätsnoten ist stabil.
Quelle: ntv.de, bdk/DJ