Milliarden-IPO in Japan JAL beerbt Facebook
30.08.2012, 12:25 Uhr
Phönix aus der Asche: Japan Airlines fliegt an die Börse.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dass Insolvenzen auch etwas Positives bewirken können, zeigt Japan Airlines. Die vor zwei Jahren Pleite gegangene Fluggesellschaft strebt zurück aufs Börsenparkett - und könnte mit einem Schlag zur am viertbesten bewerteten Airline der Welt aufsteigen. Gewinne fliegt JAL auch wieder ein.
Der lange erwartete Milliarden-Börsengang der Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) ist auf der Zielgerade. Insgesamt will die japanische Regierung, die derzeit indirekt Besitzer der Fluglinie ist, dabei 663 Mrd. Yen (6,7 Mrd. Euro) einnehmen. 175 Millionen Aktien sollen für 3500 bis 3790 japanische Yen je Stück an die Investoren verkauft werden, wie das vor zwei Jahren pleitegegangene Unternehmen mitteilte. Der genaue Preis soll am 10. September feststehen. Der Handelsstart ist für den 19. September geplant.
Damit wäre dies nach Facebook der größte Börsengang des Jahres. Facebook kam beim Börsenstart im Mai auf 16 Mrd. Dollar (12,7 Mrd. Euro). Gemessen an der Marktkapitalisierung dürfte Japan Airlines bei dem Sprung aufs Parkett ihren heimischen Konkurrenten All Nippon Airways (ANA) als wertvollste japanische Fluggesellschaft ablösen.
Weltweit würde die JAL beim Börsenwert in ihrer Branche an die vierte Stelle rücken - hinter der lateinamerikanischen Latam, Singapore Airlines und Air China.
Abflug in den Gewinn
JAL hatte vor zwei Jahren Konkurs anmelden müssen und sich danach einer Rosskur unterzogen. Ein Drittel der Arbeitsplätze fielen weg, das Management strich Routen und musterte alte, spritfressende Flugzeuge aus.
Inzwischen zählt Japan Airlines wieder zu den profitabelsten Fluglinien der Welt. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2012/2013, das Ende Juni schloss, verdoppelte sich der Gewinn auf 26,9 Mrd. Yen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 12,5 Prozent auf 286,7 Mrd. Yen. Im laufenden Geschäftsjahr will JAL einen Gewinn von 130 Mrd. Yen erzielen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa