Energiemarkt-Vergleich JP Morgan zahlt fast halbe Milliarde
30.07.2013, 16:25 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Manipulation des Energiemarktes durch eine Filiale kommt der US-Großbank JP Morgan Chase teuer zu stehen. Das Geldinstitut schafft einen Vergleich mit den US-Behörden und muss 410 Millionen Dollar hinblättern. Vor Monaten hat die Deutsche Bank eine noch höhere Geldstrafe bezahlt.
Im Streit über Manipulationen am Energiemarkt hat die US-Großbank JP Morgan Chase einen Vergleich mit den Behörden geschlossen. Die US-Energieaufsicht FERC stellt gegen die Zahlung von 410 Millionen Dollar ihre Untersuchung ein.
Sie warf dem Geldinstitut vor, dass eine der Filialen der Bank in den Jahren 2010 und 2011 in acht Fällen den Energiemarkt manipuliert habe. Händler sollen in Kalifornien und dem Mittleren Westen der USA versucht haben, mit einer nicht ganz sauberen Angebotstaktik die Gewinne nach oben zu treiben. Anfang des Jahres hatte die Deutsche Bank einen ähnlichen Streit mit der FERC mit der Zahlung von 1,5 Milliarden Dollar beigelegt. Die britische Bank Barclays soll 470 Millionen Dollar zahlen.
Die Behörde hatte den Fall gegen JP Morgan vorangetrieben und Details ihrer Anschuldigungen vorgelegt. Die von den Manipulationsvorwürfen betroffenen Händler wurden jedoch nicht benannt. Auch die Chefin des Rohstoffhandels der Bank, Blythe Masters, fand keine namentliche Erwähnung. In Medienberichten war ihr Name immer wieder in Zusammenhang mit den Untersuchungen gefallen.
Unter dem wachsenden Druck der Aufsichtsbehörden hatte JP Morgan erst am vergangenen Freitag überraschend den Rückzug aus dem Geschäft mit physischen Rohstoffen angekündigt. Dazu gehörte der Handel etwa mit Öl oder Metallen, die sich faktisch im Besitz der Bank befinden. Dazu unterhielt sie bislang auch eigene Metall-Lagerhäuser und Stromkraftwerke. Am Geschäft mit Rohstoff-Derivaten und Edelmetallen will JP Morgan hingegen festhalten.
Quelle: ntv.de, rts