Kaffee-Dynastie mag Schokolade Jacobs Holding strukturiert sich neu
13.03.2014, 15:18 Uhr
Jacobs-Holding verkauft Gro0teil ihrer Adecco-Beteiligung.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Milka und Toblerone kennt jeder, Kaffee der Marke Jacobs Krönung auch. Dahinter steht die einstige Bremer Kaffee-Dynastie Jacobs. Oder besser stand: Für eine Milliardensumme greift Philip Morris 1990 zu. Dennoch ist Jacobs dicker im Schokogeschäft als je zuvor.
Auch wenn die Kaffeezeiten lang vorbei sind, in Bremen kennt die Industriellenfamilie Jacobs jeder. Erneut steht nun eine Neuorientierung an, die Holding konzentriert sich wieder auf das Schokoladegeschäft. Die Jacobs Holding, in der die in den siebziger Jahren aus Bremen in die Schweiz umgesiedelte Familie ihre Aktivitäten zusammengelegt hat, verkaufte den größten Teil ihrer Beteiligung an dem Personaldienstleister Adecco an Großanleger. Für 16 Prozent an Adecco erhielt Jacobs 2,2 Milliarden Franken (2 Milliarden Euro), die künftig in das Schokoladengeschäft fließen sollen.
Die Jacobs Holding ist Mehrheitsaktionär des weltgrößten Schokoladeherstellers Barry Callebaut. "Wir wollen um Barry Callebaut herum ein mehr diversifiziertes Portfolio aufbauen", erklärte Familien-Oberhaupt Andreas Jacobs. Man wolle sich mit der Entscheidung aber Zeit lassen.
Erfolgreiches System
Andreas Jacobs übernahm die Führung der Familie und das Präsidium der Jacobs Holding von seinem Vater Klaus Jacobs, der im Jahr 2008 starb. In einem Interview hatte er einmal durchblicken lassen, dass er auf längere Frist in Asien bessere Möglichkeiten sehe als in Europa. Einer seiner Söhne lernt Mandarin. Der Börse schien das ein vielversprechendes Szenario: Die Barry-Callebaut-Aktie stieg an der Börse gegen den Trend um knapp 3 Prozent.
Ihr Vermögen gemacht hat die einstige Bremer Kaffee-Dynastie mit der gleichnamigen Kaffee-Marke "Jacobs Krönung", zu der später die Schweizer Schokolademarken Milka, Suchard und Toblerone kamen. 1990 verkaufte Klaus Jacobs seine Jacobs Suchard für 3,4 Milliarden Franken an den US-Konzern Philip Morris. Übrig blieb der Rohschokoladehersteller Barry Callebaut, den Klaus Jacobs zum Weltmarktführer machte.
Das gelang ihm auch mit Adecco. 1993 war er bei dem damals schlingernden Schweizer Zeitarbeitskonzern Adia SA eingestiegen und hatte ihn dann mit dem französischen Konkurrenten Ecco zu Adecco zusammengelegt. Nachdem die Adecco-Aktie am Mittwoch nach einem Gewinnsprung mit knapp 79 Franken den höchsten Kurs seit August 2007 erreichte, platzierte die Jacobs-Gruppe 30 Millionen Titel zum Preis von 71,50 Franken je Aktie.
Quelle: ntv.de, bad/rts