Trübe Daten aus der Industrie Japan spürt die Yen-Bremse
31.08.2010, 08:10 UhrDer Höhenflug des Yen wächst sich für die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde zunehmend zum Problem aus. Zahlen aus dem Handelsministerium deuten es an: Die Drehzahlen des japanischen Wirtschaftsmotors werden im Herbst zurückgehen.

Anlagen im Industriegebiet Keihin bei Kawasaki, südlich von Tokio: Im vierten Quartal dürfte der Yen-Effekt erst richtig durchdrücken.
(Foto: REUTERS)
Die japanische Industrie bekommt den starken Yen und die Abkühlung auf ihren wichtigsten Exportmärkten China und USA zu spüren. Im Juli legte die Produktion zwar überraschend um 0,3 Prozent zu, wie das Handelsministerium in Tokio mitteilte. Für den August sind die Unternehmen in den vergangenen vier Wochen aber deutlich vorsichtiger geworden. Und im September erwarten sie nur noch eine minimale Steigerung.
"Es ist nicht so, dass sich der Zustand der japanischen Wirtschaft verschlechtert", erklärte Takeshi Minami, Chef-Volkswirt am Forschungsinstitut Norinchukin. "Aber das Tempo der Erholung verlangsamt sich sichtlich." Die drittgrößte Volkswirtschaft müsse sich auf ein deutlich langsameres Produktionswachstum einstellen, "ganz besonders im vierten Quartal, wenn die Folgen des Yen-Höhenflugs in vollen Umfang spürbar werden".
Experten hatten im Mittel im Juli bereits mit einem weiteren Rückgang des Ausstoßes um 0,2 Prozent gerechnet, nach einem Minus von 1,1 Prozent im Juni. Für August erwarten die Manager der Umfrage des Ministeriums zufolge nun eine Ausweitung um 1,6 Prozent, im September aber nur noch um 0,2 Prozent. Vor einem Monat hatten sie noch ein Plus von zwei Prozent im August erwartet.
Quelle: ntv.de, rts