Wirtschaft

Erstmals seit einem Jahr Japans Industrie bremst

Binnen Monatsfrist fällt die Industrieproduktion um 0,9 Prozent, nach einem Plus von 2,7 Prozent im Januar. Auf Jahressicht gesehen, legt die Produktion aber immer noch kräftig zu.

Feiertagsbedingt rauchen im Februar die Schornsteine mal etwas weniger.

Feiertagsbedingt rauchen im Februar die Schornsteine mal etwas weniger.

(Foto: REUTERS)

Japans Industrie hat wegen des asiatischen Neujahrsfests ihre Produktion im Februar erstmals seit einem Jahr eingeschränkt. Die Firmen stellten 0,9 Prozent weniger her als im Januar.

Analysten hatten nicht mit einem derart starken Rückgang gerechnet. Sie sehen den Aufschwung aber dennoch nicht in Gefahr: "Der Rückgang vom Februar sollte nicht negativ gewertet werden, weil er vor allem auf den Termin der Feiertage zurückzuführen ist", sagte Yoshiki Shinke vom Analysehaus Dai-ichi Life. "Ich sehe kein Ende des Aufwärtstrends."

Die Firmen selbst erwarten für den März wieder ein Anziehen der Produktion um 1,4 Prozent. Auf Jahressciht ist die Produktion in Japan auch im februar kräftig gewachsen. Die Fertigungsmenge erhöhte sich nach Angaben des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,3 Prozent. Im Januar hatte der Output der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft 18,5 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats gelegen.

Japans Wirtschaft profitiert von dem kräftigen Wachstum in Asien, das vor allem der Exportwirtschaft zu Gute kommt. Die Binnenwirtschaft schwächelt dagegen weiterhin: Im Februar gaben die privaten Haushalte 0,5 Prozent weniger aus als vor Jahresfrist, Experten hatten dagegen mit einem Anstieg von 1,5 Prozent gerechnet. Dabei dürfte der immer noch schwächelnde Arbeitsmarkt in Japan eine Rolle spielen. Die Arbeitslosenquote stagniert bei 4,9 Prozent, wenngleich sich die Verfügbarkeit von Jobs etwas verbessert.

Preise fallen weiter

Japan steckt derzeit wieder in der Deflation. Die Notenbank sagt noch längere Zeit fallende Preise voraus. Das lähmt den Konsum, weil sich viele Verbraucher in der Hoffnung auf immer günstigere Angebote mit ihren Einkäufen zurückhalten, was dann wieder die Produktion dämpft. In der Industrie laufen die Geschäfte zwar besser.

Dennoch gehen Experten davon aus, dass die japanische Regierung weiterhin vor den Wahlen im Sommer Druck auf die Notenbank ausüben wird, die Zügel weiter zu lockern, damit die Exporte nicht durch einen Anstieg des Yen in Gefahr kommen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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