Wirtschaft

Deutsche Bauteile für US-Militärs Jenoptik liefert Raketentechnik

Hightech aus Thüringen.

Hightech aus Thüringen.

(Foto: picture alliance / dpa)

US-Militärstrategen wollen ihre Luftabwehrraketen mit einer neuen Stromversorgung aufrüsten und ordern dazu in Thüringen bei Jenoptik spezielle Elektro-Bauteile. Anleger des deutschen TecDax-Konzerns klatschen Beifall. Im Hintergrund votiert ein Großaktionär angeblich auf eine Abspaltung der Rüstungssparte.

Der Technikkonzern Jenoptik erhält einen Rüstungsauftrag aus dem Pentagon: Die Thüringer liefern für zehn Millionen Dollar Stromerzeuger-Aggregate an das US-Militär. Verwendung finden die Bauteile aus Deutschland im Flugabwehrraketensystem "Patriot". Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden diese Waffen während des zweiten Golfkrieges. Dort waren sie unter anderem in Israel und Saudi-Arabien bei der Abwehr von Scud-Raketen aus dem Irak zum Einsatz gekommen.

Geeignet zur Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft: Eine Patriot-Rakete Sekundenbruchteile nach dem Start.

Geeignet zur Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft: Eine Patriot-Rakete Sekundenbruchteile nach dem Start.

(Foto: REUTERS)

Der Auftrag werde im kommenden Jahr abgewickelt, teilte Jenoptik mit. "Die Flugabwehrraketensysteme sind für den Einsatz in einem fernöstlichen Land bestimmt", hieß es. Nähere Angaben dazu wollte das Unternehmen nicht machen. In Betracht kämen Staaten wie Südkorea, Japan oder auch Taiwan. Zum Auftragsumfang gehörten auch Ersatzteilpakete, Spezialwerkzeuge und das Testequipment.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte die Sparte Jenoptik zufolge einen Auftrag über mehr als 20 Mio. Dollar zur Lieferung gleichartiger Aggregate für das "Patriot"-System erhalten. Die im TecDax notierte Jenoptik-Aktie legte nach Bekanntwerden des neuen Auftrags in einem schwachen Marktumfeld deutlich zu.

Die Militärtechnik-Sparte, die stabile, aber vergleichsweise geringe Renditen liefert, ist Insidern zufolge ins Visier von Jenoptik-Großaktionären geraten: Aus dem Umfeld der Eigentümer hieß es, der Großeigner Hermes sei mit der Wehrtechnik unzufrieden. Der britische Investmentfonds dringe auf eine neue Strategie des Konzerns. Neben dem Ausbau des Kerngeschäfts Optische Systeme werbe er für den Verkauf von Sparten des Unternehmens, sagten Aktionärsvertreter.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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