Wirtschaft

Order-Bücher füllten sich Jenoptik spürt Erholung

Nach dem Einbruch 2009 profitiert Jenoptik von der konjunkturellen Erholung. Die Auftragsbücher des Jenaer Optik-Unternehmens füllen sich durch Großprojekte bei Medizinlasern oder Technik zur Verkehrsüberwachung. Die Anleger sind aber nicht zufrieden, sie knabbern noch an den Verlusten aus dem Vorjahr.

Frische Brise bei Jenoptik

Frische Brise bei Jenoptik

(Foto: dpa)

Der Technologiekonzern Jenoptik hat im ersten Quartal einen Auftragseingang von 145,6 Mio. Euro verzeichnet. Das sei ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum, berichtete der Vorstand des TecDax-Konzerns auf der Hauptversammlung in Weimar.

Aktionärsvertreter kritisierten die hohen Verluste von 33,9 Mio. Euro im vergangenen Jahr und forderten eine Stabilisierung des Geschäfts. Seit 2005 hätten sich Verluste und Gewinne wie Ebbe und Flut abgewechselt, monierte Lars Labryga von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK). "Das ist wie ein magischer Fluch", der endlich durchbrochen werden müsse.

Vorstandschef Michael Mertin verwies auf Erfolge bei der Kostensenkung, die Aufgabe verlustreicher Geschäfte und die auf rund 146 Mio. Euro gesenkte Verschuldung. "Ich glaube, wir haben kräftig aufgeräumt", sagte Mertin, der den Konzern seit drei Jahren lenkt. "Viele der Dinge, die zu den Schwankungen geführt haben, sind beseitigt."

Rückkehr in die Gewinnzone

Mertin kündigte für 2010 die Rückkehr in die Gewinnzone an, ohne sich auf eine Zahl festzulegen. Er bekräftigte die Umsatzprognose von 475 bis 500 Mio. Euro. Angepeilt wird ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EBIT, von 15 bis 25 Mio. Euro nach einem Minus von 19,6 Mio.Euro 2009. Bereits im ersten Quartal sei ein leichter Gewinn von 400.000 Euro erwirtschaftet worden. Nach Angaben von Mertin sollen auch in diesem Jahr etwa zehn Mio. Euro eingespart werden. Nach etwa 400 Stellenstreichungen werde die Beschäftigtenzahl bei nun 3.000 Mitarbeitern gehalten, hieß es.

Insgesamt habe die Umstrukturierung Jenoptik im vergangenen Jahr 27,4 Mio. Euro gekostet, sagte Finanzvorstand Frank Einhellinger. Geld aus einer Kapitalerhöhung, die Jenoptik im März rund 22 Mio. Euro in die Kasse brachte, soll für die Finanzierung von Großaufträgen genutzt, aber auch ins Auslandsgeschäft und kleinere Übernahmen gesteckt werden. Im Vorjahr hatte der Jenoptik-Umsatz knapp 474 Mio. Euro betragen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen