16.000 Stellen bis Jahresende Job-Kahlschlag bei BoA
20.09.2012, 10:18 Uhr
Der Rotstift regiert bei der Bank of America
(Foto: picture alliance / dpa)
Die angeschlagene Bank of America verschärft ihren Sparkurs und wird Medienberichten zufolge bis Ende des Jahres 16.000 Stellen streichen. Insgesamt wolle die Bank die Beschäftigtenzahl auf 260.000 reduzieren, den niedrigsten Stand seit 2008, heißt es.
Die Bank of America beschleunigt ihren Stellenabbau und will bis zum Ende des Jahres 16.000 Stellen streichen. Das geht aus einem internen Schreiben an das Top-Management hervor. Damit ist die US-Großbank drauf und dran, ihren Anspruch auf den Titel des größten Arbeitgebers unter den US-Banken zu verlieren.
Das Institut hat sich auf die Fahne geschrieben, schlanker und effizienter zu werden. Dazu will die Bank nicht nur Stellen streichen, sondern auch weniger Risiko eingehen, höhere Einnahmen mit Bestandskunden erzielen und die Zahl der Filialen verringern.
Sollte für die Bank of America alles nach Plan laufen, hätte sie zum Jahresende rund 260.000 Mitarbeiter und damit so wenige wie seit 2008 nicht mehr - und zudem voraussichtlich weniger als J.P. Morgan, Citigroup oder Wells Fargo. Dafür hätte CEO Brian Moynihan aber sein Ziel, rund 30.000 Stellen abzubauen, ein Jahr früher erreicht als ursprünglich geplant.
Junior-Manager im Visier
Der Rotstift kommt nun auch bei besser bezahlten Angestellten im Investmentbanking zum Einsatz. Bis zum Ende des zweiten Quartals sollen sich die Ränge der Junior-Investmentbanker im Vergleich zu September 2011 bereits um 23 Prozent gelichtet haben, geht aus dem internen Dokument hervor.
In den Jahren 2009 bis 2011 waren die Personalausgaben bei der Bank aus Charlotte um 17 Prozent in die Höhe geschossen, während die Einnahmen um mehr als ein Fünftel eingebrochen waren.
Die Bank of America wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Das Institut ist, gemessen an den Einlagen, die zweitgrößte Bank des Landes. Im vergangenen Jahr hatte J.P. Morgan ihr den ersten Rang abgelaufen.
Neuer Kurs
Bislang plant keine andere US-Großbank umfangreichere Einschnitte als die Bank of America. Mit dem Einsparungsprogramm namens "New BAC" - in Anlehnung an das Börsenkürzel - will die Bank bis 2015 jährlich insgesamt acht Mrd. US-Dollar sparen. Die Bank of America hatte bereits den größten Teil des vergangenen Jahres damit zugebracht, sich zu verschlanken und die Altlasten aus der Finanzkrise über Bord zu werfen.
Im zweiten Quartal dieses Jahres war die Bank of America in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im Zeitraum von April bis Juni erzielte sie einen Gewinn von 2,5 Mrd. US-Dollar, nachdem sie im vergangenen Jahr noch einen Verlust in Höhe von fast neun Mrd. Dollar eingefahren hatte, weil sie wegen fauler Hypothekenpapiere 8,5 Mrd. Dollar an Investoren zahlen musste.
Quelle: ntv.de, sla/AFP/DJ