Milliardenschwere Übernahme Julius Bär kauft ein
13.08.2012, 07:44 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Schweizer Bank Julius Bär stemmt eine milliardenschwere Übernahme einer Sparte der Bank of America: Sie kauft das Auslandsgeschäft der Vermögensverwaltung der zweitgrößten US-Bank.
Die Schweizer Privatbank Julius Bär expandiert mit einem großen Zukauf in der Vermögensverwaltung. Von der Bank of America kaufen die Eidgenossen das Geschäft mit vermögenden Kunden außerhalb der USA. Insgesamt bezahlen die Schweizer für die International Wealth Management (IWM) rund 860 Mio. Schweizer Franken. Zudem veranschlagt die Privatbank die zusätzlichen Integrationskosten der neuen Tochter auf rund 400 Mio. Schweizer Franken.
Das Züricher Institut steigert damit die verwalteten Vermögen von insgesamt rund 180 Mrd. Franken auf einen Schlag um fast 50 Prozent. Im Rahmen der Transaktion haben beide Banken zusätzlich eine Kooperation vereinbart. Die Banken wollen künftig beim Vertrieb zusammenarbeiten und ihre Kunden gegenseitig empfehlen. IWM verwaltet insgesamt ein Vermögen von umgerechnet 81 Mrd. Schweizer Franken und beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter.
Um seine Bilanz zu stärken, verkauft die Bank of America Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft zählen. Vor allem wegen der Übernahme des Hypotheken-Anbieters Countrywide im Jahr 2008 erholt sich das Geldhaus von der Finanzkrise langsamer als die Konkurrenz. Im Geschäft mit vermögenden Privatkunden ist die Bank zwar weltweit die Nummer eins. Außerhalb der USA ist es ihr aber nie gelungen, die Bedeutung und damit die Profitabilität des Heimatmarktes zu erreichen. Für Julius Bär dürften bei dem Geschäft vor allem die Wachstumsmärkte Asien und Lateinamerika im Vordergrund stehen.
Ursprünglich hatten unter anderen auch die Schweizer Banken Credit Suisse und UBS sowie der US-Rivale Wells Fargo und die Royal Bank of Canada Interesse am Auslandsgeschäft von Merrill Lynch gezeigt.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ