Wirtschaft

"Squeeze Out" in Kanada K+S gibt sich 90 Tage

Rohstoffe aus der Tiefe: Mit einem Schaufelinhalt von bis zu 20 Tonnen nehmen Lader das Grobmaterial auf und bringen es zu Brecheranlagen, wo es zermahlen wird.

Rohstoffe aus der Tiefe: Mit einem Schaufelinhalt von bis zu 20 Tonnen nehmen Lader das Grobmaterial auf und bringen es zu Brecheranlagen, wo es zermahlen wird.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Kasseler Düngemittelkonzern K+S nähert sich bei Potash One dem Ziel aller Träume: Die Deutschen halten mittlerweile mehr als 90 Prozent der Potash-Aktien. Damit ist der Weg endgültig frei für die Übernahme. Der ersehnte Zugang zu den Kali-Lagerstätten in Kanada ist gesichert.

Der Kali- und Salzhersteller K+S steuert auf die vollständige Übernahme der kanadischen Potash One zu. In der verlängerten Angebotsfrist bis zum 4. Februar seien der kanadischen Tochter von K+S weitere 9 Mio. Potash-One-Aktien angeboten worden, teilte das Unternehmen mit. Damit steige der Anteil an dem Konkurrenten nun auf 90,9 Prozent.

Nach kanadischem Recht kann K+S nun ein Ausschlussverfahren einleiten und die die verbliebenen Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen drängen. K+S geht davon aus, das sogenannte Ausschlussverfahren innerhalb der nächsten 90 Tage abschließen zu können.

K+S hatte über seine kanadische Tochter 4,50 kanadische Dollar je Potash-One-Stammaktie geboten. Das Potash-One-Management hatte der umgerechnet rund 310 Mio. Euro teuren Übernahme zugestimmt. Mit dem Kauf sichert sich K+S Zugang zu neuen Kalilagerstätten im Ausland.

Neues Standbein in Kanada

Der im Dax gelistete K+S-Konzern will durch den Zukauf seine Produktionskapazitäten an Kali-Düngemitteln ausbauen. Dazu sollen rund 2,5 Mrd. Dollar an Investitionen in die Erschließung der Kali-Lagerstätten in Kanada fließen.

Zwei und eine halbe Milliarde Euro will K+S in Kanada investieren.

Zwei und eine halbe Milliarde Euro will K+S in Kanada investieren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bisher hat K+S ausschließlich Kali-Vorhaben in Deutschland, von denen die meisten in 30 bis 40 Jahren erschöpft sein werden. Der Ausbau der Kali-Kapazitäten zählt deshalb zu den obersten Zielen von Unternehmenschef Norbert Steiner. Kali ist neben Stickstoff und Phosphat einer der Hauptbestandteile von Düngemitteln.

K+S hatte die Annahmefrist für seine Kaufofferte vom 18. Januar bis zum 4. Februar verlängert. An der Börse wurde der angekündigte Zwangsauschluss zunächst positiv aufgenommen: Die K+S-Aktie stieg zeitweise um 0,5 Prozent auf 57,84 Euro.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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