Wirtschaft

Niedrige Kalipreise schlagen zu Buche K+S muss kräftig sparen

K+S wollte sich heute nicht zu den Spekulationen über einen möglichen Stellenabbau im Rahmen der angekündigten Sparmaßnahmen äußern.

K+S wollte sich heute nicht zu den Spekulationen über einen möglichen Stellenabbau im Rahmen der angekündigten Sparmaßnahmen äußern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Salz- und Düngemittelkonzern K+S sieht sich derzeit mit finanziellen Engpässen konfrontiert. Mit dem Wegfall preistreibender Wettbewerber sinken die Kalipreise erheblich. Infolgedessen stehen nicht nur milliardenschwere Projekte auf der Kippe, auch für Arbeitnehmer könnte diese Entwicklung weitreichende Folgen haben.

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Der Salz- und Düngemittelkonzern K+S berät Branchenkreisen zufolge auf einer Aufsichtsratssitzung über ein umfangreiches Sparprogramm. Im Raum stünden jährliche Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe, so zwei Insider aus der Branche. Einer der Vertrauten sprach von einem Volumen von unter 400 Millionen Euro. Auch Stellenstreichungen stünden zur Debatte. Der Aufsichtsrat des Konzerns kam den Informationen zufolge heute zu einer Sitzung zusammen. Der Konzern mit einem Jahresumsatz von rund 3,9 Milliarden Euro hatte zuletzt einen Kostenblock von knapp drei Milliarden Euro, rund 900 Millionen Euro entfielen auf Personal. K+S lehnte eine Stellungnahme ab.

K+S hatte angekündigt, bis spätestens zur Vorlage der Ergebniszahlen zum dritten Quartal am 14. November Details zu seinem neuen Sparprogramm zu nennen. Die Kalibranche ist derzeit im Umbruch, nachdem vor einigen Monaten das russisch-weißrussische Preiskartell der K+S-Wettbewerber Uralkali aus Russland und dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali geplatzt war. Das Exportkonsortium BPC der beiden Unternehmen hatte bis dahin zusammen mit dem kanadischen Pendant Canpotex der großen nordamerikanischen Anbieter stets für hohe Preise auf dem Düngemittelmarkt gesorgt. Das Aus für BPC hatte zu Verwerfungen gesorgt - die Kalipreise gerieten unter Druck.

Fallende Kalipreise treffen K+S als Anbieter mit vergleichsweise hohen Kosten besonders hart. Dazu kommt, dass K+S gerade ein milliardenschweres Minenprojekt in Kanada auf den Weg bringt. Deutlich sinkende Kali-Preise könnten Analysten zufolge die Rentabilität des Projekts in der zentralkanadischen Provinz Saskatchewan ernsthaft gefährden. Das neue Bergwerk ist für K+S von entscheidender Bedeutung, denn in Deutschland werden die Kali-Vorkommen in den K+S-Minen in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein. Den Insidern zufolge sollte auf der Aufsichtsratssitzung auch darüber beraten werden, zur Finanzierung des Minenprojekts Anleihen im Volumen von rund 1,5 Milliarden Euro auszugeben.

Quelle: ntv.de, rts

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