"Heuschrecke" in der Minenbranche KKR will ins Diamantengeschäft
16.04.2012, 08:28 Uhr
Der US-Finanzinvestor prüft eine Übernahme der Diamantensparten der Bergbaukonzerne BHP Billiton und Rio Tinto.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die US-Beteiligungsgesellschaft KKR plant angeblich die Übernahme der Diamantensparten der Bergbaukonzerne BHP Billiton und Rio Tinto. Das Geschäft mit den funkelnden Steinen ist zuletzt deutlich eingebrochen, auf lange Sicht aber lukrativ – deshalb will KKR nun zuschlagen.
Der US-Finanzinvestor KKR will einem Medienbericht zufolge die Diamantensparten der beiden australischen Bergbaukonzerne BHP Billiton und Rio Tinto erwerben und im Anschluss fusionieren. KKR habe bereits einen Berater für sein Vorhaben engagiert, berichtet die "Sunday Times". Die Beteiligungsgesellschaft wollte den Bericht nicht kommentieren. Rio Tinto und Rivale BHP Billiton prüfen einen Verkauf der Randsparten. Das Geschäft war zuletzt deutlich eingebrochen.
Nach einem Verkauf könnte sich Rio Tinto stärker auf das profitträchtigere Kerngeschäft mit Rohstoffen wie Eisenerz, Kupfer und Uran konzentrieren. Der Diamanten-Bereich, der im vergangenen Jahr nur noch weniger als 0,1 Prozent zum Nettogewinn des Konzerns beitrug, steht mit 1,2 Mrd. US-Dollar in den Büchern. Nach Einschätzung eines Analysten könnte er allerdings etwa zwei Mrd. US-Dollar einbringen.
Die Stimmung in der Diamantenbranche ist derzeit angeknackst. Die Preise sind im Zuge der europäischen Schuldenkrise seit vergangenem Sommer rückläufig. Bei Rio Tinto brach der Gewinn der Diamantensparte 2011 um 86 Prozent ein. Doch die längerfristigen Marktaussichten gelten als günstig. Es wird erwartet, dass vor allem Indien und China die Nachfrage nach den Edelsteinen anheizen.
Quelle: ntv.de, rts