Wirtschaft

Berlusconi zieht die Reißleine Kabinett billigt Sparpaket

Böse Miene bei Berlusconi: Nach Griechenland hat Italien den zweithöchsten Schuldenstand in der Euro-Zone.

Böse Miene bei Berlusconi: Nach Griechenland hat Italien den zweithöchsten Schuldenstand in der Euro-Zone.

(Foto: REUTERS)

An den Finanzmärkten gilt das hochverschuldete Italien als möglicher weiterer Pleitekandidat. Ministerpräsident Berlusconi will mit einem strikten Sparprogramm gegensteuern. Das Kabinett steht hinter ihm.

Das italienische Kabinett hat ein milliardenschweres Sparpaket verabschiedet, das 2014 einen ausgeglichenen Haushalt ermöglichen und das Land gegen die Schuldenkrise immunisieren soll. Dies teilte ein Regierungsvertreter mit. Insgesamt sieht das Paket Einsparungen von rund 47 Mrd. Euro vor und muss nun innerhalb von 60 Tagen vom Parlament abgesegnet werden.

Details des Plans wurden zunächst nicht bekannt.  In Entwürfen waren jedoch Einsparungen in der Zentralregierung sowie in den Regionalbehörden geplant. Zudem waren die Einführung einer Finanztransaktionssteuer und eine Steuer auf den Eigenhandel der Banken im Gespräch.

Skepsis bei Rating-Agenturen

Italien gehört mit Spanien zu den EU-Ländern, die nach Irland, Portugal und Griechenland als Kandidaten für den EU-Schuldensumpf gehandelt werden. Hohe Schulden bei strukturellen Defiziten und niedrigem Wachstum machen das Land angreifbar. Nach Griechenland hat Italien den zweithöchsten Schuldenstand in der Euro-Zone. Kumuliert werde dieser nach letzten Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in 2011 auf 120,6 Prozent ansteigen.

Die Rating-Agentur Moody's hatte Italien vor kurzem mit einer Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit gedroht, sollten Rom keine ernsthaften Schritte gegen das horrende Haushaltsdefizit ergreifen. Schlechtere Noten bei den Ratingagenturen bedeuten praktisch automatisch, dass Italien für frisches Geld am Kapitalmarkt höhere Zinsen aufbringen müsste.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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