Kartellamt haut dazwischen Kaffeeröster sollen zahlen
09.06.2010, 11:53 UhrWegen Preisabsprachen im Außer-Haus-Bereich hat das Bundeskartellamt Geldbußen von insgesamt rund 30 Millionen Euro verhängt. Betroffen sind nach Angaben der Behörde acht Kaffeeröster, der Deutsche Kaffeeverband sowie zehn verantwortliche Mitarbeiter. Zu den Unternehmen, die sich bei der Belieferung von Großverbrauchern abgestimmt hätten, zählen unter anderem die Kraft Foods Außer Haus Service GmbH und die Tchibo GmbH.
Eingeleitet worden war das Verfahren durch einen Bonusantrag der Alois Dallmayr Kaffee oHG, gegen die deshalb keine Geldbuße verhängt wurde. Melitta und Darboven wurde für ihre Kooperation bei der Aufklärung der Vorwürfe im Laufe des Verfahrens eine Reduktion ihrer Geldbußen gewährt.
Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, kommentierte die Entscheidung mit den Worten: "Absprachen über Preiserhöhungen bei Konsumgütern wie Kaffee spürt der Verbraucher ganz unmittelbar in seinem Portemonnaie. Kartelle gibt es in den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen. Sie sind extrem sozialschädlich und müssen deshalb konsequent verfolgt werden."
Cappuccino-Hersteller im Visier
Ende des vergangenen Jahres hatte das Kartellamt bereits ein Kaffeerösterkartell wegen unerlaubter Preisabsprachen gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel mit Geldbußen von insgesamt 159,5 Millionen Euro belegt.
Neben den zwei nun abgeschlossenen Verfahren gegen Kaffeeröster in den Bereichen des Lebensmitteleinzelhandels und des Außer-Haus-Vertriebs führt das Bundeskartellamt nach eigenen Angaben nun noch ein Verfahren gegen Hersteller von Cappuccino wegen des Verdachts von Preisabsprachen bei Cappuccino. Dieses Verfahren werde voraussichtlich Mitte dieses Jahres abgeschlossen.
Quelle: ntv.de, wne/DJ