Mit Putins Segen Kali-Gigant entsteht
07.02.2011, 18:43 UhrIn Russland entsteht der zweitgrößte Kali-Produzent der Welt. Die Aktionäre von Silvinit geben grünes Licht für die Fusion mit Uralkali. Nach Lage der Dinge findet der Zusammenschluss im Mai statt. Architekt der Fusion ist der Milliardär Kerimow. Ministerpräsident Putin ist über den Schritt informiert und hat nichts dagegen.
Die russischen Kali-Produzenten Uralkali und Silvinit sind bei ihrem geplanten Zusammenschluss zum Weltmarktzweiten fast am Ziel. Die Aktionäre von Silvinit stimmten auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mit 90,9 Prozent für die Fusion.
Es wird erwartet, dass der Zusammenschluss noch im Mai unter Dach und Fach gebracht werden kann. Kali ist neben Stickstoff und Phosphat einer der Hauptbestandteile von Düngemitteln. Mit der Schaffung eines neuen Kali-Riesen in dem rohstoffreichen Russland erwächst dem Kasseler Konzern K+S und dem kanadischen Branchenprimus Potash ein schlagkräftiger Konkurrent.
Russland gehört zu den nur zwölf Ländern, in denen Kali produziert wird. Die Vorkommen dort gelten als sehr lukrativ. Der Düngemittelsektor ist schon seit einigen Jahren im Blickfeld der Investoren. Hintergrund ist der wirtschaftliche Aufstieg vieler Schwellenländer, deren Nahrungsmittelbedarf für ihre wachsenden Bevölkerungen stetig zunimmt. China und Indien sind zwei der wichtigsten Abnehmer des Düngemittel-Rohstoffs.
Regierung unterstützt Kerimow
Architekt der Kali-Fusion in Russland ist der Milliardär Suleiman Kerimow. Er hatte im vergangenen Jahr zusammen mit Investoren Kontrollmehrheiten an beiden Firmen erworben und damit die Allianz angeschoben. Im Dezember hatte Uralkali dann angekündigt, für rund 1,4 Milliarden US-Dollar 20 Prozent an Silvinit zu übernehmen. Die Fusion soll letztlich per Aktientausch vollzogen werden, so dass Kerimow am Ende noch rund 16 Prozent an dem kombinierten Konzern halten wird.
Ministerpräsident Wladimir Putin war über das Vorhaben informiert. Ohne seine Zustimmung kommen in Russland im Rohstoffsektor keine Großfusionen zustande.
Gegen den Zusammenschluss hatte der russische Düngemittelhersteller Acron geklagt. Vergangene Woche hatte ein Gericht allerdings den Antrag von Acron gestoppt, per einstweiliger Verfügung das Aktionärstreffen von Silvinit zu verhindern. Acron ist einer der Anteilseigner von Silvinit.
Quelle: ntv.de, rts