Wirtschaft

"Sanierungs- und Zukunftskonzept" Karstadt plant Kaufhausschließungen

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Karstadt bedarf einer dringenden Sanierung. Dabei wird sich das Unternehmen wohl von fast zwei Dutzend Kaufhäusern trennen. Einem Bericht zufolge soll der Aufsichtsratsvorsitzende Fanderl neuer Karstadt-Chef werden.

Die 17.000 Mitarbeiter der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt müssen sich einem Zeitungsbericht zufolge auf Entlassungen und Kaufhausschließungen einstellen. Am kommenden Donnerstag solle dem Aufsichtsrat ein 100seitiges "Sanierungs- und Zukunftskonzept" vorgelegt werden, berichtete die "Bild am Sonntag".

Nur mit Kosmetik ist es bei Karstadt nicht mehr getan.

Nur mit Kosmetik ist es bei Karstadt nicht mehr getan.

(Foto: dpa)

Demnach sind 23 der 83 Warenhausfilialen von der Schließung bedroht. Diese schrieben rote Zahlen und hätten kaum noch eine Perspektive. Doch viele dieser Standorte bekämen eine letzte Bewährungschance.

"Einen Kahlschlag mit der Machete wird es nicht geben, mögliche Entlassungen werden sozialverträglich umgesetzt. Aber ohne deutliche Einschnitte, gibt es kleinen Neuanfang", zitierte die Zeitung einen Experten, der am Konzept mitgearbeitet habe.

Der neue Karstadt-Eigentümer, der österreichische Immobilien-Milliardär Rene Benko, wolle die verbleibenden Karstadt-Häuser in zwei Kategorien einteilen, hieß es in dem Zeitungsbericht weiter. In "Erlebnishäuser" mit Shopping-Entertainment in den größeren Städten und "Kaufhäuser der Stadt" an kleineren Standorten, die den täglichen Einkaufsbedarf abdecken sollten.

Fanderl soll übernehmen

Nach "Spiegel"-Angaben soll Aufsichtsratschef Stephan Fanderl neuer Chef des angeschlagenen Warenhauskonzerns werden. Der Handelsexperte und ehemalige Rewe-Manager wolle sich am Donnerstag zur Wahl stellen, um den Sanierungskurs voranzutreiben. Fanderls Nachfolger solle sein Aufsichtsratskollege Wolfram Keil werden.

Gemeinsam mit Keil solle Fanderl zudem in die Leitung der Signa Retail einsteigen, wo Benko die Karstadt-Premiumhäuser und die Karstadt-Sportgeschäfte gebündelt hat. Insider werteten die Nominierung Fanderls als ein klares Zeichen dafür, dass der österreichische Immobilienunternehmer Benko langfristig im Handel mitmischen wolle, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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