Wirtschaft

Zukunft unrentabler Standorte Karstadt-Filialen zu Wohnungen umbauen?

 "Man wird nicht alle Immobilien mit Einzelhändlern füllen können", sagte HDE-Chef Genth zu der Zukunft von Karstadt.

"Man wird nicht alle Immobilien mit Einzelhändlern füllen können", sagte HDE-Chef Genth zu der Zukunft von Karstadt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Sie stehen mitten in den Innenstädten, doch einige von ihnen sind von der Schließung bedroht: Für die Nachnutzung von Karstadt-Immobilien macht HDE-Chef Genth nun Vorschläge - und begegnet damit den Ängsten vieler Bürgermeister.

Von einer Schließung bedrohte Karstadt-Warenhäuser könnten dem Branchenverband HDE zufolge künftig auch abseits des Handels genutzt werden. "Man wird nicht alle Immobilien mit Einzelhändlern füllen können", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Es werde in Deutschland auch in Zukunft Warenhausformate geben - "aber nicht jeder Standort ist überlebensfähig".

Geschlossene Kaufhäuser müssten nicht zu einer Verödung von Innenstädten führen, sagte Genth. Diese Befürchtung hatte etwa der Deutsche Städtetag geäußert. HDE-Hauptgeschäftsführer Genth hat jedoch schon konkrete Ideen für bedrohte Filialen: Es sei etwa denkbar, die Häuser umzubauen und mit Büros, Wohnungen oder anderen Gewerbebetrieben zu füllen.

Zeitung veröffentlicht Streich-Kandidaten

Der Karstadt-Aufsichtsrat kommt in der kommenden Woche erstmals nach der Übernahme durch den österreichischen Immobilien-Investor Rene Benko zusammen. Aufsichtsratschef Stephan Fanderl hat die 17.000 Beschäftigten bereits auf harte Einschnitte eingestimmt. Er hatte hinter die Überlebensfähigkeit von mehr als 20 Warenhäusern des Kaufhof-Konkurrenten ein Fragezeichen gesetzt.

Die "Immobilien Zeitung" hatte zudem eine rote Liste besonders gefährdeter Standorte veröffentlicht: Demnach sind die Karstadt-Standorte in Bayreuth, Bottrop, Bremerhaven, Dessau, Hamburg-Bergedorf, Hamburg-Billstedt, Iserlohn, Mönchengladbach, Neumünster, Recklinghausen und Siegen besonders bedroht. Diese Filialen seien bereits auf diversen Streichlisten des Konzerns aufgetaucht, hieß es.

Mit der Übernahme Karstadts durch Benko waren auch Spekulationen um eine Allianz aus Kaufhof und Karstadt neu befeuert worden. Benko hatte sich in der Vergangenheit bereits vergeblich um die Metro-Tochter bemüht. Branchenkreisen zufolge hat er bereits Kontakte zu Metro-Großaktionär Haniel geknüpft.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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