Wirtschaft

Bier, Süßes und Kaffee Kartellamt bestraft Einzelhändler

Auch Becks-Bier war laut Kartellamt von den Preisabsprachen betroffen.

Auch Becks-Bier war laut Kartellamt von den Preisabsprachen betroffen.

(Foto: dpa)

Einzelhändler und Produzenten haben sich bei bestimmten Waren jahrelang auf Preise verständigt. Nach langen Ermittlungen flattern den Betroffenen nun Bußgeld-Bescheide ins Haus. Bis auf einen Delinquenten akzeptieren diese auch alle.

Wegen unerlaubter Preisabsprachen für Bier, Süßigkeiten und Kaffeeprodukte hat das Bundeskartellamt gegen mehrere Handelsketten eine Strafe von insgesamt 90,5 Millionen Euro verhängt. Große Handelsketten wie Edeka, Metro, Netto und Rewe sowie der Getränkegroßhandel A. Kempf in Offenburg haben nach Überzeugung der Aufsichtsbehörde mit der Großbrauerei Anheuser Busch die Ladenpreise vor allem für Becks-Bier, Franziskaner und Hasseröder abgesprochen.

"Die betroffene Brauerei hat beim Absatz ihrer wichtigsten Biermarken mehrfach Erhöhungen der Ladenpreise mit den Händlern abgesprochen und die Einzelheiten, insbesondere die Stichtage und die Höhe der jeweiligen Preisanhebung, zwischen diesen koordiniert", erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt. AB InBev selbst sowie der Edeka-Rivale Rewe kamen ohne Bußgeld davon. Sie hätten frühzeitig und umfassend ausgepackt, hieß es in der Mitteilung.

Verbotene Preisverabredungen zu Süßwaren von Haribo werden der Lidl Stiftung vorgeworfen. Bei Kaffee verlangt die Behörde Bußgeld von der Drogeriemarktkette Rossmann. Rossmann habe dagegen Einspruch eingelegt, hieß es. Der Fall dürfte damit das Oberlandesgericht Düsseldorf beschäftigen. In allen anderen Fällen hätten die betroffenen Firmen sich einvernehmlich mit dem Kartellamt verständigt. Das Kartellverfahren gegen drei Unternehmen läuft noch; das Bundeskartellamt will es in den nächsten Monaten abschließen. Dabei geht es ebenfalls um Süßwaren und Bier.

Die neue Serie von Bußgeldern geht auf Durchsuchungen aus dem Jahr 2010 zurück. Damals waren mehr als 100 Polizisten und Fahndern zu bundesweiten Razzien ausgerückt. Dabei waren 15 Lebensmittel- und Drogerieketten sowie Unternehmen für Tierbedarf und Markenartikel-Produzenten durchsucht worden. In dem Verfahren geht es um sogenannte Vertikal-Absprachen zwischen Produzenten und Handelsketten, die genauso verboten sind wie Absprachen von Ketten oder Herstellern untereinander. Das Gesamtbußgeld aus diesen Verfahren sei nun auf gut 242 Millionen Euro gestiegen, teilte das Bundeskartellamt mit.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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